Österreich

Abgetauchter Hassprediger meldet sich zu Wort

Heute Redaktion
Teilen
Unter strenger Bewachung findet in Graz erneut ein Hassprediger-Prozess statt. (Symbolbild)
Unter strenger Bewachung findet in Graz erneut ein Hassprediger-Prozess statt. (Symbolbild)
Bild: picturedesk.com

Am heutigen Freitag stehen in Graz elf Angeklagte wegen Mitgliedschaft bei der IS-Terrormiliz vor Gericht. Zwei weitere sind untergetaucht. Einer davon meldet sich bei einer Zeitung.

Erneut sitzen elf Männer in Graz auf der Anklagebank. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS). Zwei weitere sind untergetaucht und befinden sich auf der Flucht.

Die elf Angeklagten – es handelt sich um Leute aus Bosnien, Mazedonien, Syrien, Slowenien und Österreich, wobei Letztere bosnische, türkische und afghanische Wurzeln haben – waren in Glaubensvereinen aktiv, die die Staatsanwaltschaft als "Außenstellen des IS in Österreich" bezeichnet.

38 Menschen, Mitglieder des Vereins Taqwa in Graz, sollen dem Aufruf der Prediger gefolgt sein und sich in die syrischen und irakischen Kampfgebiete begeben haben. Einige sind mittlerweile wieder in Österreich. Sie wurden zum Teil bereits verurteilt.

Zwei Hassprediger im Zentrum des Prozesses

Im Zentrum des Prozesses stehen zwei Männer: der 44-jährige Bosnier Nedzad B., ein laut Anklage "radikalislamistischer" Prediger, sowie der Prediger F. Q., ein 42-jähriger Mann mit afghanisch-österreichischen Wurzeln.

Der Bosnier lebte zuletzt in Wien-Landstraße. Seit mehreren Wochen befindet er sich erneut in U-Haft. Der Austro-Afghane F.Q. hingegen ist untergetaucht und befindet sich laut Einschätzung der Behörden möglicherweise in Südostasien.

Untergetauchter Angeklagter meldete sich bei Tageszeitung

Kurioserweise meldete sich der 42-jährige Austro-Afghane bei der "Presse" und erklärte, die Vorwürfe gegen ihn seien "absurd". Er habe nie "die massenhafte Ermordung unschuldiger Menschen als Erfüllung der religiösen Pflicht zum Dschihad" gepredigt, wie die Anklageschrift ihm vorwirft.

Er habe bei seinen Predigten nur gesagt, "dass es gut ist, sich mit äußerster Anstrengung gegen das Unrecht im Allgemeinen einzusetzen", erklärte er der "Presse" in einer schriftlichen Verteidigungsschrift. Zu seinem Aufenthaltsort wollte er sich nicht äußern.