Österreich

Neuer Hitzerekord in Wien und Österreich

Heute Redaktion
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Die Sahara-Hitze hat Österreich jetzt fest im Griff: Am Samstag wird es extrem heiß. Die Temperaturen stiegen bis zum Nachmittag steigen die Temperaturen auf 30 bis 37 Grad, vereinzelt sind sogar 38 Grad möglich!

Noch nie war es an einem Juni-Tag in Österreich so heiß wie am Samstag in der Wiener Innenstadt und in Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) - die Quecksilbersäulen der Thermometer kletterten dort bis am Abend auf 37,7 Grad, wie die Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) berichteten. Der bisherige Juni-Rekord betrug 37,2 Grad: Er wurde am 22. Juni 2000 in Lutzmannsburg (B), Langenlebarn und Unterretzbach (beide NÖ) gemessen.

Im Burgenland, in Tirol und in Vorarlberg wurden die bisherigen Spitzentemperaturen ihrer Länder geknackt. So wurden in Neusiedl am See mit 37,4 Grad (bisheriger Höchstwert 37,2 Grad in Lutzmannsburg am 20. Juni 2000), in Imst mit 36,6 Grad (bisher 36,3 Grad in Innsbruck am 20. Juni 2000) und in Bludenz mit 36,1 Grad (bisher 35,6 Grad in Feldkirch am 30. Juni 2003) neue Bundesländerrekorde aufgestellt.

Die neuen Temperatur-Rekorde in den Bundesländern:

Neusiedl/See                 37,4   neuer Bundesland-Juni-Rekord

Bad Deutsch-Altenburg 37,7   neuer Österreich-Juni-Rekord

Imst                               36,6   neuer Bundesland-Juni-Rekord

Bludenz                         36,1   neuer Bundesland-Juni-Rekord

Wien-Innenstadt            37,7   neuer Österreich-Juni-Rekord

Am Sonnblick-Observatorium (in 3.109 Meter Seehöhe) registrierte die ZAMG am heutigen Samstag die höchste jemals gemessene Temperatur, mit 15,3 Grad. Der alte Rekord war 15,0 Grad und wurde am 6.8.1992 und am 27.7.1983 gemessen.

Zu heiß für Neopren beim Ironman in Kärnten

Auch die Badeseen in Österreich erreichten langsam Badewannen-Temperatur. Im Wörthersee wurden am Samstag knapp 25 Grad gemessen, was Auswirkungen auf den Ironman-Austria-Triathlon in Klagenfurt am Sonntag hat. Laut Reglement dürfen die Athleten ab einer Wassertemperatur von 24,6 Grad ihre Neoprenanzüge nicht mehr tragen. Noch wärmer waren der Pressegger See oder der Längsee (ebenfalls Kärnten) mit 26 Grad. Für Gänsehaut sorgte hingegen der 20 Grad kühle Traunsee in Oberösterreich.

Wien in der Nacht auf Samstag wärmster Ort Österreichs

Tropische Temperaturen herrschen nicht nur tagsüber, auch die Nächte versprechen kaum Abkühlung. Laut Meteorologen werden die Temperaturen nachts in den kommenden Tagen kaum unter 22 bis 25 Grad fallen. Die Bundeshauptstadt Wien war in der Nacht auf Samstag der wärmste Ort Österreichs mit 22,4 Grad in der Innenstadt. Vergleichsweise kühl war es in der vergangenen Nacht hingegen in St. Jakob im Defereggental (Osttirol). Dort kam das Quecksilber nicht über 10,2 Grad hinaus.

Sonntag

Weiterhin sehr heiß und oft sonnig. Am Nachmittag und Abend aber von Westen her heftige Gewitter! Im Großteil Österreichs wieder viel Sonne. Die Höchstwerte liegen bei 29 bis 37 oder 38 Grad, in 2.000m um 20 Grad. Nur in Vorarlberg und im Tiroler Außerfern ist es mit rund 24 Grad um ein paar Grad kühler, hier können von der Früh weg Wolken und Regenschauer durchziehen.

Ab Mittag herum bilden sich dann generell über dem Berg- und Hügelland Quellwolken und ein paar heftige Gewitter. Die meisten und kräftigsten Regenschauer und Gewitter gehen am Abend zwischen dem Tiroler Unterland und dem Wiener Wald nieder, einzelne werden auch ins Flachland ziehen.

Unwettergefahr! Am ehesten verschont von den Gewittern bleiben Kärnten, die südliche Steiermark und das Südburgenland.

Montag

Im Großteil Österreichs weiterhin heiß und schwül. Zeitweise scheint überall die Sonne, am längsten im Osten und Süden. Allerdings muss man in vielen Regionen wieder mit Regenschauern und Gewittern rechnen, die am Nachmittag häufiger und stärker werden.

Die meisten entstehen von Tirol über Salzburg und Kärnten bis zur Steiermark. Wieder sind Unwetter möglich! Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 23 Grad stellenweise in Vorarlberg und 37 Grad im östlichen Flachland. In 2.000m Höhe von West nach Ost 16 bis 21 Grad.

Am Dienstag und am Mittwoch im Großteil Österreichs wechselnd bis stark bewölkt und zahlreiche Regenschauer und Gewitter. Unwettergefahr! Zwischendurch sonnig. Schwül. Zwischen 23 Grad in Vorarlberg und 33 im östlichen Flachland. Teils lebhafter Wind aus West bis Nordwest.

Am Donnerstag aus heutiger Sicht häufig sonnig und heiß. Regenschauer und Gewitter diesmal in erster Linie am Nachmittag von Vorarlberg bis Salzburg. Meist 26 bis 33 Grad.

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Juni war der bisher sechst wärmste der Geschichte

Die Meteorologen sind schon gespannt, ob am Samstag der bisherige Juni-Hitzerekord für Österreich aus dem Jahr 2000 (37,2 Grad) fallen wird. Doch auch schon am Freitag konnte die ZAMG eine interessante Monatsbilanz ziehen: Der sechste Monat dieses Jahres war der sechst wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor rund 250 Jahren.

Mit einer mittleren Abweichung zum Normalwert (1971 bis 2000) von plus 2,5 Grad ist der Juni 2012 einer der heißesten der jüngsten heimischen Klimageschichte. Nur fünf Junimonate waren in der Vergangenheit wärmer - zwei davon zu Beginn des 19. und drei zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Zum Höhepunkt der Hitzewelle (15. bis 22. Juni) wurden am 20. Juni dieses jahres in Bad Deutschaltenburg 36,0 Grad gemessen.

Laut Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik sind auch die Ergebnisse der Niederschlagsmessungen beachtlich. So regnete es während der Unwetter am 21. Juni am Präbichl (Steiermark) in nur elf Stunden 90 Millimeter, was der durchschnittlichen Regenmenge eines halben Juni-Monats entspricht. In vielen Regionen war der Juni 2012 deutlich feuchter als im langjährigen Mittel. Im Norden des Weinviertels ging die seit November andauernde Trockenperiode zu Ende. Nur 40 bis 75 Prozent der normalen Regenmenge fiel jedoch vom Marchfeld über das Grazer Becken bis Unterkärnten.

Die Sonne zeigte sich österreichweit etwa um zehn Prozent länger als im Mittel im Zeitraum von 1991 bis 2010. Einzig in Vorarlberg liegt die Sonnenscheindauer etwas unter dem Normalwert. Mit rund 270 Stunden schien die Sonne in Güssing am absolut längsten. Mit einem Plus von einem Drittel zum Durchschnitt war Friesach (235 Stunden) am relativ sonnigsten.