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Neuer Militäreinsatz der Türkei gegen PKK im Nordirak

Die Türkei hat im Nordirak einen großangelegten Einsatz gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK begonnen.

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Türkischer Verteidigungsminister Hulusi Akar
Türkischer Verteidigungsminister Hulusi Akar
ADEM ALTAN / AFP / picturedesk.com

Seit Wochen geht die Türkei verstärkt gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor. Nun beginnt sie einen großangelegten Einsatz im Nordirak, wo die Organisation ihr Hauptquartier hat. Die PKK gilt in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation.

Die "heldenhaften Kommandos sind in Haftanin", schrieb das türkische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Twitter. Unter anderem werden sie von Kampfdrohnen und Helikoptern unterstützt. Als "Haftanin" bezeichnet die Türkei eine Grenzregion im Nordirak.

Der Staatssender TRT meldete, dass hunderte Soldaten am frühen Mittwochmorgen von der Türkei aus, unter anderem mit Helikoptern, auf irakisches Gebiet gebracht worden seien.

Militäreinsätze gegen die PKK verschärft

Die Operation "Tigerkralle" sei nach Beschuss der PKK und "anderer Terroristen" auf türkische Stellungen gestartet worden, teilte das Ministerium mit. Es heißte, dass die Türkei ihr legitimes Recht auf Selbstverteidigung ausübe. Die staatliche Nachrichtenagentur "Anadolu" meldete indes, dass mehr als 150 Ziele mit Artilleriefeuer beschossen worden seien. Eine Reaktion der kurdischen Regionalregierung im Nordirak blieb bislang aus.

In den vergangenen Wochen hatte die Türkei ihre Militäreinsätze gegen die PKK in der Südosttürkei verschärft und auch wiederholt Ziele im Nordirak bombardiert. Zuletzt hatte die türkische Luftwaffe am Montagmorgen schwere Angriffe im Nordirak geflogen. Dieser "Adlerkralle" genannte Einsatz richtete sich unter anderem gegen Ziele in den Kandil-Bergen und in Sindschar. Iraks Armeeführung hatte die Angriffe als "provokatives Verhalten" verurteilt. Die irakische Regierung hatte indes am Dienstag den türkischen Botschafter einbestellt, um gegen die Luftangriffe zu protestieren, berichtet die Nachrichtenagentur "DPA".

Jahrelanger Kampf

Die Türkei und die PKK bekämpfen sich schon seit Jahrzehnten. Im Juli 2015 war ein Waffenstillstand gescheitert, seitdem fliegt das türkische Militär wieder regelmäßig Angriffe gegen die PKK im Nordirak und in der Südosttürkei. Die PKK wiederum verübt Anschläge, so die "DPA" weiter.

Nach Angaben der Denkfabrik International Crisis Group forderte der Konflikt seit dem Ende des Waffenstillstands 2015 etwa 5.000 Todesopfer. Darunter seien rund 1.200 Sicherheitskräfte, fast 3.000 PKK-Kämpfer sowie fast 500 zivile Todesopfer. Die Zivilisten seien vor allem bei Gefechten zwischen den beiden Seiten in der Südosttürkei oder bei Bombenanschlägen der PKK getötet worden.

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