Science

Neuer mRNA-Impfstoff gegen Grippe überzeugt in Studie

Ein Forscherteam rund um den Wiener Virologen Florian Krammer hat einen mRNA-Impfstoff gegen Influenza entwickelt. Erste Ergebnisse sind vielversprechend.

Jochen Dobnik
Gibt es schon bald mRNA-Impfungen gegen die Grippe?
Gibt es schon bald mRNA-Impfungen gegen die Grippe?
Getty Images/iStockphoto

In ersten Versuchen schützte eine Impfung mit dem neuen mRNA-Impfstoff Mäuse effektiv vor einer Infektion mit verschiedensten Grippeviren-Varianten. Wo bisherige Impfstoffe nur auf einer Stelle von Influenzaviren das Immunsystem aufmerksam macht, schützt jenes vom Team rund um den Wiener Virologen Florian Krammer, der an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York (USA) forscht, entwickelte Vakzin gleich vierfach.

Solch ein Vierfach-mRNA-Serum hätte demnach das Potenzial für einen universellen Grippevirus-Impfstoff, der gegen viele verschiedene Influenzavirus-Subtypen wirkt und über längere Zeit Immunität verleiht, berichten die Forscher im Fachmagazin "Pnas".

Ein RNA-Impfstoff oder mRNA-Impfstoff beruht auf speziellen Botenmolekülen, den Ribonukleinsäuren (RNA oder RNS). Das injizierte Botenmolekül enthält nur der Bauplan für ein Virusmerkmal, die so genannte "Messenger RNA". Die Muskelzelle baut daraufhin ein Oberflächenmerkmal des Virus zusammen und löst eine maßgeschneiderte Immunreaktion aus. Somit lernt das Immunsystem, Abwehrstoffe zu produzieren, die sich bei einer Infektion sofort gegen das Coronavirus richten und es erfolgreich an der Vermehrung in unserem Körper hindern. Nach kurzer Zeit wird die injizierte RNA vom Körper vollständig abgebaut.