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Sunak nun Briten-Premier – er war auch bei King Charles

Rishi Sunak ist der neue Premierminister von Großbritannien. Er wurde von König Charles am Dienstag mit der Regierungsbildung beauftragt.

Rishi Sunak bei König Charles
Rishi Sunak bei König Charles
AARON CHOWN / AFP / picturedesk.com

Rishi Sunak hat am Dienstag sein Amt als neuer britischer Premierminister angetreten. Er wurde am Dienstag am späten Vormittag formell von König Charles III. empfangen und mit der Regierungsbildung beauftragt.

Liz Truss hatte vergangene Woche 44 Tage nach ihrem Amtsantritt ihren Rücktritt eingereicht. Sie wurde zuvor bei einer Audienz aus dem Amt entlassen. Nur der Monarch hat das Recht, den Premier zu ernennen.

Zweiter Premier innerhalb weniger Wochen

Charles ist weniger als zwei Monate im Amt und erlebt bereits seinen zweiten Premier. Am Montag kürten die Torys dann Sunak zum neuen Parteichef und Premierminister, nachdem seine einzige Rivalin Penny Mordaunt im parteiinternen Rennen ihre Kandidatur zurückzog.

Sunak ist der dritte Premierminister innerhalb von zwei Monaten, der jüngste Regierungschef seit mehr als 200 Jahren sowie der erste Hindu und der erste indischstämmige Politiker im Amt. Ein offizielles Foto zeigt, wie der Monarch dem neuen Regierungschef die Hand reicht.

Truss hatte am Donnerstag nach nur 44 Tagen im Amt ihren Rücktritt angekündigt. Sie hatte mit einer radikalen Steuerreform erhebliche Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst. Nach scharfer Kritik auch aus den eigenen Reihen musste sie zurückrudern und verlor damit schnell ihre Autorität. Sunak gilt hingegen als "ruhige Hand". Er hatte sich bereits im Sommer um die Nachfolge von Premier Boris Johnson beworben, aber gegen Truss verloren. Ihre Wirtschaftspläne hatte er damals scharf kritisiert – und behielt Recht.

Auf Sunak warten große Probleme

Auf den verheirateten Vater zweier Töchter warten erhebliche Probleme. Er muss das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen. Das trauen ihm Analysten zu. Schwieriger dürfte es werden, seine zuletzt tief zerstrittene Konservative Partei wieder zu einen. Mit Spannung wird daher erwartet, wen Sunak in sein Kabinett beruft. Tauscht er zu viele Minister aus, könnte er sich neue Feinde machen.

Die Opposition kritisiert, dass Sunak bereits der zweite konservative Premier in Folge sei, der nicht mit einer Parlamentswahl ins Amt kam und fordert Neuwahlen. Das lehnt Sunak ab. Die Tories machen geltend, dass die Partei und nicht ein Politiker von den Wählern das Mandat erhalten habe. Umfragen sehen die Konservativen weit abgeschlagen hinter der größten Oppositionspartei Labour.

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    Jetzt steht es fest: Der frühere Finanzminister Rishi Sunak wird der neue britische Regierungschef.
    Jetzt steht es fest: Der frühere Finanzminister Rishi Sunak wird der neue britische Regierungschef.
    David Cliff / AP / picturedesk.com