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Neuer Satellit wird Wetter-Prognose revolutionieren

"Aeolus", der griechische Gott der Winde, soll uns in Form eines Satelliten bald wesentlich bessere Wetterprognosen liefern.

Heute Redaktion
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Der Satellit soll uns bald wesentlich bessere Wetterprognosen bescheren. Er wird Windgeschwindigkeiten auf der ganzen Welt messen und so vor allem die 5-7-Tage-Prognose "signifikant verbessern", glauben die Forscher.

Lange Vorbereitung

15 Jahre wurde geforscht und vorbereitet. Am Mittwoch war es endlich so weit: Der Wettersatellit "Aeolus" der europäischen Raumfahrtbehörde ESA ist ins All gestartet.

Der Start erfolgte 24 Stunden zu spät, am Mittwoch gegen 23.20 Uhr am südamerikanischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. Eine Vega-Rakete hat den 1,4 Tonnen schweren Satelliten ins All transportiert.

300 Millionen Euro

300 Millionen Euro hat die Entwicklung des Satelliten gekostet. Die hoch komplizierte und extrem empfindliche Technik, die er an Bord hat, soll wichtige Erkenntnisse in Sachen Wetter liefern.

Start der "Aeolus" im Video

Windprofile

Mit Lasertechnologie, einem Spiegelteleskop und mehrere Lichtempfängern und -detektoren sollen Windgeschwindigkeitsprofile für die gesamte Erde erstellt und analysiert werden können.

"Aeolus" sendet dazu Licht in die Atmosphäre, wo es auf Luftmoleküle, Staubpartikel und Wassertröpfchen trifft. Das Licht, dass dann an den Satelliten zurückkommt, kann dieser auswerten und daraus die Geschwindigkeit der Luft ablesen. Dabei ist er extrem genau, bis auf einen Meter pro Sekunde.

Der Satellit hat ein dichtes Arbeitsprogramm. Er soll die täglichen Windmessungen weltweit um acht Prozent steigern. Seine Flughöhe von nur 320 Kilometern erlaubt ihm, erstmals die Windgeschwindigkeit von 30 Kilometern Höhe bis zum Boden zu messen. Und das rund um den Globus.

"Aeolus" beginnt demnächst mit den Messungen. Die ESA rechnet damit, dass die europäischen Wetterdienste schon innerhalb des ersten Jahres auf diese Daten zurückgreifen können. (red)