Neuer Sport-Boss im ORF: Duell Pariasek gegen Polzer?

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sucht den nächsten Sportchef! Hans-Peter Trost leitete seit 2009 die Geschicke am Küniglberg, mit 1. März geht er in Ruhestand. "Das habe ich mit Weißmann so vereinbart. Der Sport wird neu aufgestellt, auch multimedial", erklärt Trost.

Rund 100 Mitarbeiter in der Sportredaktion bekommen also einen neuen Chef. Wer kommentiert künftig die Länderspiele? Wer sitzt im Übertragungshäuschen in Kitzbühel? Das und noch viel mehr wird in Zukunft ein neuer Sport-Boss entscheiden.

Jeder kann sich bewerben, auch eine externe Lösung ist möglich und soll von ORF-Insidern sogar bevorzugt werden. Bei den Übertragungsrechten ist der Rundfunk meist nur noch Zweiter. Die Champions League läuft schon lange nicht mehr im ORF, 2024 muss man sich sogar die Übertragungen der Fußball-Europameisterschaft mit Servus TV teilen - wie auch die Formel-1-Rennen.

"Es geht darum, aus den sich bietenden Möglichkeiten journalistisch das Maximum herauszuholen und möglicherweise auch neue Formate zu kreieren", sagt ein Insider beim Kurier. Auf den neuen Boss kommt also eine schwierige Aufgabe zu, es braucht neben Management-Fähigkeiten auch einen journalistischen Zugang.

Duell zwischen Polzer und Pariasek?

Intern bringen sich laut Kurier zwei aktuelle ORF-Kaliber in Stellung. Kommentator Oliver Polzer soll großes Interesse am Chef-Posten haben. Allerdings dementiert der 50-Jährige: "Ich bin gerade in Beaver Creek, tausende Kilometer entfernt und habe mir darüber noch nicht den Kopf zerbrochen. Aber natürlich ist es immer interessant, in diesem tollen Unternehmen etwas weiterzuentwickeln."

Eine Beförderung von Polzer würde ORF-Anchorman Rainer Pariasek wohl überhaupt nicht schmecken. Die beiden gelten nicht als die besten Freunde. Polzer als Chef von Pariasek? "Ich schau mir natürlich an, wer sich bewirbt und wer im Gespräch ist. Tendenziell ist das Thema aber nicht auf meiner Agenda", lässt der 58-Jährige ausrichten.

Pariasek soll doch eher seine Rolle vor der Kamera bevorzugen: "Es gibt Lustigeres, als in Zeiten wie diesen, wo überall nur mehr gespart werden muss, die Sportredaktion neu zu organisieren. Ich will eine Bewerbung aber auch nicht ganz ausschließen und würde mich freuen, wenn ein Fachmann aus den eigenen Reihen mit journalistischem Gespür zum Zug käme."

Die beiden Granden des ORF sind aber sicherlich nicht die einzigen Kandidaten. Es bleibt spannend, wer in Zukunft der Sport-Boss am Küniglberg wird.