Politik

Neuer Steuer-Clou für Billig-Sprit liegt am Tisch

Vor allem die heimischen Verkehrsclubs warnen vor der CO2-Bepreisung auf Sprit ab Samstag. Nun liegt ein neuer Steuer-Plan des ÖAMTC vor.

Rene Findenig
Solche Preise sind in Österreich beinahe schon vergessen. Doch ein neuer Vorschlag lässt aufhorchen.
Solche Preise sind in Österreich beinahe schon vergessen. Doch ein neuer Vorschlag lässt aufhorchen.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Die Spritpreise werden ab Samstag steigen – und das deutlich. Mit Inkraftreten der neuen CO2-Bepreisung wird Diesel um neun Cent und Superbenzin um acht Cent teurer – pro Liter! Damit wird speziell Diesel wieder rund zwei Euro kosten, heißt es vom ÖAMTC in einer Aussendung. "Angesichts der weiterhin dramatischen Teuerung in nahezu allen Lebensbereichen ist die Regierung gefordert, gegenzusteuern", so ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Martin Grasslober klar.

Der Vorschlag des ÖAMTC zur Lösung des Problems liege aber bereits am Tisch, heißt es weiter: "Im Gegenzug zur zusätzlichen CO2-Bepreisung muss die Mineralölsteuer (MöSt) zumindest im selben Ausmaß gesenkt werden." "Damit wäre einerseits jenen geholfen, die auf das Auto angewiesen sind. Andererseits wäre so auch die weitere Auszahlung des Klimabonus, der ja aus den Einnahmen der zusätzlichen CO2-Steuer finanziert wird, gesichert", so Grasslober.

MöSt soll gesenkt werden

Die MöSt wird als Verbrauchsabgabe für Sprit, aber auch für Mineralöl-Heizstoffe bezahlt. So gut wie jedes Produkt hat dabei eine andere Besteuerung, die Gelder fließen ins Bundesbudget. Potential, die CO2-Bepreisung auszugleichen, besteht jedenfalls. Laut ÖAMTC-Angaben beträgt die MöSt aktuell 39,7 Cent pro Liter Diesel und 48,2 Cent pro Liter Benzin – auch deshalb ist oft von einem "Dieselprivileg" die Rede.

Fix ist bisher aber nur: Mit 1. Oktober führt die Regierung tatsächlich die CO2-Bepreisung ein. Nutzer fossiler Brennstoffe müssen dann für den von ihnen verursachten Kohlendioxid-Ausstoß extra zahlen – nämlich 30 Euro je Tonne. Die Steuer wird zudem jährlich angehoben. 2025 macht sie bereits 55 Euro aus. Für Autofahrer heißt das: Diesel verteuert sich am Samstag um 0,09 Euro je Liter bzw. um 4,50 Euro pro 50-Liter-Tank, der Preis für Super steigt um 0,082 Euro bzw. 4,10 Euro.

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