Wirtschaft

Neuer Trend: Noch in Probezeit kündigen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die Probezeit soll bei jedem neu begonnenen Dienstverhältnis zeigen, ob man kann, was man im Bewerbungsgespräch und im Lebenslauf versprochen hat. Das Probemonat in einem neuen Job ist jedoch - anders als früher - keine Zitterpartie mehr. Ganz im Gegenteil: Waren es oft die Unternehmen, die sich nach der Probezeit doch noch anders entschieden haben, sind es heute immer öfter die potentiellen neuen Mitarbeiter selbst, die noch in der Probezeit kündigen.

versprochen hat. Das Probemonat in einem neuen Job ist jedoch - anders als früher - keine Zitterpartie mehr. Ganz im Gegenteil: Waren es oft die Unternehmen, die sich nach der Probezeit doch noch anders entschieden haben, sind es heute immer öfter die potentiellen neuen Mitarbeiter selbst, die noch in der Probezeit kündigen.

In Österreich darf die Probezeit maximal einen Monat betragen und muss vorher vereinbart werden. In diesem Zeitraum kann das Dienstverhältnis sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer ohne die Angabe von Gründen wieder aufgelöst werden. Eine längere Probezeit kann vereinbart werden, ist jedoch nicht üblich.

Je höher die Position, desto später wird eine etwaige mangelnde Eignung dafür sichtbar. Generell sind Human Resources-Abteilungen gefragt, schon bei der Rekrutierung genau hinzusehen. Bei einfachen Tätigkeiten oder Facharbeitern sieht man schneller, ob jemand fachlich überfordert ist. Zusätzlich kommt Recruiting den Firmen teuer, weil der Personaleinsatz vergleichsweise hoch ist und es kein rasend schneller Prozess ist, bis der richtige neue Mitarbeiter gefunden ist.

Schlechtes Betriebsklima am Beginn vermeiden

Umso bitterer ist es dann, wenn neue Mitarbeiter noch in der Probezeit wieder abspringen, was immer öfter passiert. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. In jedem Fall sind es Ursachen, die sich erst aus den ersten Wochen am Arbeitsplatz ergeben. Ein schlechtes Betriebsklima etwa zeigt sich erst in der Probezeit und schreckt viele neue Mitarbeiter früh ab. Gerade in großen Unternehmen ist dies ein Kündigungsgrund. Dabei gehören zu erfolgreichem Employer Branding gerade Investitionen in ein gutes Betriebsklima.

   

Ob die Chemie zwischen Chef und neuem Mitarbeiter passt, zeigt sich auch sehr rasch. Das lässt sich aber beeinflussen, indem Vorgesetzte oder Abteilungsleiter von Human Resources in den Recruitingprozess mit einbezogen werden.

 

Die Jobbeschreibung muss sich bewahrheiten  

Ein weiterer Grund für das Abspringen neuer Mitarbeiter noch während der Probezeit, ist eine falsche Jobdescription und eine Irreführung im Bewerbungsgespräch. Das Stelleninserat ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Recruiting. Dieses sollte klar formuliert sein, die gesuchte Position so gut als möglich beschreiben. Wenn ein Mitarbeiter zum Beispiel für Sales gesucht wurde, dann aber Vertrieb machen muss, käme dies einer Irreführung gleich.

Bei der Arbeiterkammer ist das Thema Probezeit ebenfalls ein Großes. Die Auflösung eines Dienstvertrags noch in der Probezeit ist ein oft behandeltes Thema in der AK-Rechtsberatung.