Österreich

Neuer Wirbel um Integration

Heute Redaktion
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Er spricht von orientalischer Überfremdung und fordert wörtlich: Wer nicht integrationswillig ist, hat in Wr. Neustadt nichts zu suchen. Bürgerlisten-Gemeinderat Wolfgang Haberler gießt mit einem offenen Brief Öl ins Integrationsfeuer - und treibt Stadtchef Müller damit zur Weißglut.

Haberler, einst blauer Gefolgsmann von Jörg Haider und Landtagsabgeordneter, sitzt heute mit seiner Ein-Mann-Liste WN aktiv im Neustädter Stadtparlament. Sein Lieblingsthema damals wie heute: die Ausländer.

Der offene Brief, den Haberler gestern, ein halbes Jahr vor der Gemeinderatswahl, verschickte, hat es in sich.

Zitat: Viele Neustädter haben Angst um ihre Zukunft bzw. die ihrer Kinder (...) es geht um eine zunehmende orientalische Überfremdung ganzer Lebensbereiche (...) Schulklassen mit 80 bis 90 Prozent außereuropäischen Anteil lassen eine erschreckende Ghettobildung entstehen...

Von SPÖ-Bürgermeister Bernhard Müller fordert Haberler: Beenden Sie den politischen Irrweg. Und: Wer nicht integrationswillig ist, hat in Wr. Neustadt nichts zu suchen.

Müller reagierte fassungslos: Herr Haberler ist nur auf Stimmungsmache aus und will gar nicht, dass die Integration funktioniert.

Seit er Stadtchef sei, werde mehr denn je für ein friedliches Miteinander getan: Wir haben sogar einen Integrationsstadtrat geschaffen. Und wir vertreten das Credo: Jeder muss sich an die Spielregeln halten - egal, ob In- oder Ausländer.

Die Spielregeln böse verletzt hat zuletzt FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landauer, der Müller auf der blauen Website wörtlich als Türkerbürgermeister bezeichnet hatte. Und zwar wegen einer von der Stadt gestalteten Plakatkampagne, die prominente Neustädter als positive Beispiele erfolgreicher Integration  zeigt.