Österreich

Ärzte-Netzwerk soll Versorgung sicherstellen

Acht Ärzte gründeten im Bezirk Melk einen Verein: Ordinationen werden miteinander vernetzt, die Öffnungszeiten abgestimmt.

Heute Redaktion
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Im Bezirk Melk entsteht derzeit ein Netzwerk aus Ärzten.
Im Bezirk Melk entsteht derzeit ein Netzwerk aus Ärzten.
Bild: iStock

Das ist einmalig in Österreich: Am 1. April startet im Bezirk Melk in neun Orten ein Netzwerk aus Ärzten. Praktische Mediziner werden so miteinander vernetzt, damit sie ihre Öffnungszeiten abstimmen und mehr Leistungen anbieten können.



Acht Ärztinnen und Ärzte setzten die Initiative und gründeten einen Verein, der die Gemeinden Bischofstetten, Hürm, Kilb, Mank, St. Leonhard am Forst, Kirnberg und Texingtal abdeckt. Die Gemeinden Zelking-Matzleinsdorf und Ruprechtshofen sollen noch dazustoßen.

Die Ordinationen der praktischen Ärzte werden so miteinander abgestimmt, dass von Montag bis Freitag von 7.00 Uhr bis 12.00 Uhr mindestens drei Standorte und von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr mindestens zwei Standorte geöffnet sind.

Positive Effekte für Patienten

Obmann des Vereines ist der Kilber Gemeindearzt Kurt Weissenborn. Er erhofft sich positive Effekte für die Patienten. Weil im Notfall, wenn der eigene Hausarzt geschlossen hat, zumindest ein anderer Arzt in dieser Region geöffnet hat. Der Gemeindearzt sieht damit auch Druck von den Ärzten genommen. „Weil wir dann wissen, wenn wir einmal nicht da sind, jemand anders ist sicher da. Das war bisher nur auf freiwilliger Basis möglich", so Weissenborn laut ORF NÖ. Auch Physio- und Psychotherapie sollen angeboten werden, ebenso Sozialarbeit, diplomiertes Krankenpflegepersonal, Diätologie und eine Hebamme.

Modellfall für ländlichen Raum

Am Freitag wurde das Netzwerk in Bischofstetten präsentiert. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) zeigte sich dabei erfreut über die interdisziplinäre Zusammenarbeit NÖGUS-Vorsitzender und Landesrat Martin Eichtinger sprach von einem Modellfall für den ländlichen Raum.

Das Gesundheitsnetzwerk Melker Alpenvorland erfüllt die gesetzlichen Vorgaben für ein Primärversorgungszentrum, wird damit die vierte derartige Einrichtung in Niederösterreich.

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