Österreich

Neues Berufsbild in NÖ startet: "Alltagsbetreuer"

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Barbara Schwarz (beide VP) präsentierten eine neue Ausbildungsform – den Alltagsbetreuer.

Heute Redaktion
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Barbara Schwarz (re.) am Dienstag in St. Pölten.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Barbara Schwarz (re.) am Dienstag in St. Pölten.
Bild: Heute/Wessely

Einer der Schwerpunkte der Regierungsarbeit sei der Gesundheits- und Pflegebereich, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Dienstag in St. Pölten. „Fast 50 Prozent des gesamten Budgets ist für den Gesundheits- und Pflegebereich vorgesehen", führte Mikl-Leitner aus, dass das 4,4 Milliarden Euro seien, die in diesen Bereich investiert werden.

„Niederösterreich ist Vorreiter, wenn es um neue und innovative Betreuungsmethoden geht", so die Landeshauptfrau.

Das zeigten auch die Zahlen und Fakten, führte Mikl-Leitner aus: „11.000 Menschen werden in privaten oder Landespflege-Heimen betreut, 16.200 Menschen erhalten ambulante Hilfe und Unterstützung und 6.200 Menschen nehmen die 24-Stunden-Pflege in Anspruch." Zusätzlich gebe es 3.200 Wohnungen, wo Betreutes Wohnen angeboten werde, so Mikl-Leitner.

Angebot zielt auf rund 2.000 Menschen

Dem zusätzlichen Bedarf an neuen Betreuungsformen wolle man mit dem Alltagsbegleiter bzw. der Alltagsbegleiterin nachkommen, so die Landeschefin. Es gebe etwa 2.000 Menschen in NÖ, die dieses neue Angebot in Anspruch nehmen würden.

"Mit dem Alltagsbegleiter werde das Angebot im Sozialbereich noch bunter und damit könne man noch mehr Menschen erreichen", sagte Landesrätin Barbara Schwarz. „Ziel ist eine lebensweltorientierte Betreuung im Alltag", den Alltagsbegleiter solle es also zusätzlich zur Pflege geben. Dieser solle „eine Unterstützung für pflegende und betreuende Angehörige" sein und etwa bei Besorgungen, beim Einkaufen oder bei Behördengängen unterstützen.

100 Stunden Theorie und 40 Stunden Praxis

Vor dem Sommer werde man das Berufsbild des Alltagsbegleiters bzw. der Alltagsbegleiterin mit dem NÖ Sozialbetreuungsberufegesetzes als Antrag in den Landtag einbringen, so Schwarz. Voraussetzung für die Ausbildung zum Alltagsbegleiter seien ein 16 Stunden Erste Hilfe Kurs, ein Tagespraktikum im mobilen Bereich, etwa beim Hilfswerk oder bei der Caritas, und ein Mindestalter von 18 Jahren. Angeboten werden solle die Ausbildung über Schulen für Betreuungsberufe oder als Kurse der Trägerorganisationen.

Die Ausbildung umfasse 100 Stunden Theorie und 40 Stunden Praktikum. Über den Sommer solle das Curriculum fixiert werden. „Im Herbst wollen wir mit der Ausbildung beginnen und Ende 2017 soll es die ersten Ausbildungsabschlüsse geben", führte die Landesrätin aus, dass der Alltagsbegleiter dann im Pilotversuch erprobt und im Sommer 2018 evaluiert werden solle.