Politik

Neues System – jetzt legt sich Rauch mit Ärztekammer an

Gesundheitsminister Johannes Rauch will über das Wahlärzte-System diskutieren. Die Ärztekammer ist nicht erfreut.

Heute Redaktion
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Scharfe Kritik bekommt jetzt Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Scharfe Kritik bekommt jetzt Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Helmut Graf

Schon seit Wochen wird über das Wahlärzte-System in Österreich diskutiert. Gerade junge Medizinerinnen und Mediziner entscheiden sich zunehmend gegen einen Kassenvertrag und für eine Wahlarztpraxis.

"Bin bereit, Konflikt zu führen"

Wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) betonte, müsse darüber geredet werden, ob Medizin-Absolventen nicht dazu verpflichtet werden können, eine bestimmte Zeit als Kassenarzt zu arbeiten.

"Das wird ein Konflikt mit der Ärztekammer und den bin ich bereit zu führen", kündigte der grüne Minister in der "Tiroler Tageszeitung" an.

Szekeres sauer: "Mehr als enttäuschend"

Der Präsident der Ärztekammer, Thomas Szekeres, wies die Forderung in einer Aussendung zurück und sprach von "Zwangsarbeit". "Ausgerechnet eine Berufsgruppe, die während der Pandemie Übermenschliches geleistet hat, derart disziplinieren zu wollen, ist mehr als enttäuschend. Wir hätten uns Anerkennung erwartet und nicht, dass uns der zuständige Minister Zwangsarbeit in Aussicht stellt", ärgert sich Szekeres.

Der drohende Ärztemangel sei sicher nicht durch Zwang abzuwenden, "viel wichtiger wäre es, endlich die Tätigkeit des Kassenarztes zu attraktivieren – mit weniger Administration sowie besserer Honorierung für Zuwendung und ärztliches Gespräch."

Die Zahl der Kassenverträge stagnierte von 2009 bis 2019 bei den Fachärzten, bei den Allgemeinmedizinern ging sie sogar um sechs Prozent zurück, wie der Rechnungshof berichtete. Die Zahl der Wahlarztpraxen stieg hingegen bei Allgemeinmedizinern um 42 Prozent, bei Fachärzten um 38 Prozent.

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