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Neues Tattoo bei Ötzi begeistert Wissenschafter

Heute Redaktion
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Wenn Omas sagen, dass es Tätowierungen zu "ihrer" Zeit nicht gegeben hätte, zeigt das, dass sie keine Ahnung haben. Wissenschafter in Bozen sind gerade ganz aus dem Häuschen, denn sie entdeckten ein neues "Peckerl" auf Österreichs berühmtester Mumie, Ötzi.

— AltoAdige quotidiano (@alto_adige)

Wenn Omas sagen, dass es Tätowierungen zu "ihrer" Zeit nicht gegeben hätte, zeigt das, dass sie keine Ahnung haben. Wissenschafter in Bozen sind gerade ganz aus dem Häuschen, denn sie entdeckten ein neues "Peckerl" auf Österreichs berühmtester Mumie, Ötzi.

Die Tätowierung liegt auf der rechten unteren Seite des Brustkorbs. Die Forscher der Europäischen Akademie in Bozen (EURAC) hoffen, dass das neue Tattoo neue Einblicke in die Bedeutung von Tätowierungen in vorgeschichtlicher Zeit liefern werden.

Ötzi war Tattoo-Fan

Ötzi hat gleich mehrere Tätowierungen. Bisher wussten die Wissenschafter allerdings nur von Tattoos auf dem unteren Rücken und den Beinen zwischen Knie und Fuß. Deshalb vermuteten einige Wissenschafter bisher, dass es sich bei den Tattoos um therapeutische Behandlungsmaßnahmen, nämlich einer Art der Akupunktur, handle.

Therapeutische, symbolische oder religiöse Bedeutung

Das Brustkorbtattoo soll nun ein weiteres Puzzlestück bei der Erörterung der Frage, ob prähistorische Tätowierungen eine therapeutische, symbolische oder religiöse Bedeutung hatten, liefern. Verschiedene Studien haben seit dem Fund der Gletschermumie deren Hautzeichnungen untersucht. Mit einer eigenen Fototechnik sei es nun gelungen alle Tätowierungen des Mannes aus dem Eis sichtbar zu machen, teilte das Institut mit.

Jedes Foto der Mumie sei sieben Mal aufgenommen worden, jedes Mal mit einer anderen Wellenlänge. "So konnten wir die verschiedenen Tiefen abdecken, in denen sich jeweils das für die Tattoos verwendete Kohlepulver abgesetzt hatte", erklärte Marco Samadelli, Wissenschafter vom EURAC-Institut.