Österreich

Mega-Wohnviertel rund um die Gösserhalle geplant

Die Bagger sind schon aufgefahren: Zwischen Landgutgasse und Laxenburger Straße entsteht in Favoriten ein neues Stadtviertel mit 1.500 Wohnungen.

Heute Redaktion
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Das Projekt namens "Neues Landgut" hat zwar lange nicht die Dimensionen des "Sonnwendviertels" (rund 5.000 Wohnungen), kann sich aber dennoch sehen lassen: Bis 2026 sollen auf dem ehemaligen ÖBB-Gelände zwischen Landgutgasse, Laxenburger Straße und Bahntrasse 1.500 Wohnungen, teilweise mit Privatgärten, für rund 4.000 Menschen gebaut werden. Zusätzlich werden ein Kindergarten sowie Erdgeschoß-Zonen mit Geschäften und Lokalen realisiert. Die Stadt investiert dafür rund 90 Millionen Euro.

Allerdings wird nur etwa die Hälfte (statt der seit Ende 2018 eigentlich vorgeschriebenen zwei Drittel) der Wohnungen gefördert sein. "Da es sich um ein älteres Projekt handelt, bin ich froh, dass uns diese 50 % gelungen sind", erklärte Planungs- und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) bei der Präsentation der Pläne. "Das 'Neue Landgut' ist ein Highlight-Projekt, dass einen wesentlichen Vorteil bietet: Die Nähe zum Hauptbahnhof", freute sich auch Silvia Angelo, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Infrastruktur AG.

Insgesamt sind auf der rund neun Hektar großen Fläche zwölf Bauflächen vorgesehen, in einem davon wird ein neuer Gemeindebau samt Gewerbeflächen und öffentlicher Bibliothek untergebracht (insgesamt 17.000 m²). Wieviele Gemeinde-Wohnungen gebaut werden, ist aber noch offen. Weiters sind zwei Bauflächen mit geförderten Genossenschafts-Wohnungen geplant, der Rest sind frei finanzierte Wohnungen. Allerdings stehen noch nicht alle Bauträger fest. Entlang der Bahntrasse wird zudem eine Lärmschutzmauer errichtet.

Große Grünfläche und neuer Bildungscampus

Zentrum des neuen Stadtviertels wird eine rund 10.000 m² große Grünfläche sein, auf der sich die Gösserhalle und eine Infrastruktur-Halle der ÖBB befinden. Die Gösserhalle wird derzeit als Veranstaltungsort genutzt, dies wird auch in den nächsten zwei Jahren so bleiben. Wie es dann mit den beiden Hallen weitergeht bzw. ob eine öffentliche Nutzung angestrebt wird, ist ebenfalls noch nicht geklärt.

Fix ist hingegen ein neuer Bildungscampus für 1.300 Kinder und Jugendliche, der an den Fassaden begrunt wird. Zusätzlich wird dort auch eine neue Musikschule einziehen. Die Eröffnung ist mit September 2023 fixiert. Großer Pluspunkt: Der Schul-Sportplatz, der sich auf der allgemeinen Grünfläche befindet, wird außerhalb der Schulzeiten auch fur Anrainer nutzbar sein.

Der Park wird über die Laxenburger Straße öffentlich zugänglich sein: "Wo vorher Mauern den Weg versperrten, kommen Burger zukunftig bequem zu Fuß vom Waldmullerpark bis zur unteren Favoritenstraße. Dadurch wird auch die Untere Favoritenstraße bis zum Columbusplatz hinauf aufgewertet", so der Favoritener Bezirksvorsteher Marcus Franz (SP).

Laxenburger Straße wird verbreitert

Auch aus verkehrstechnischer Sicht gibt es eine Änderung: Die Laxenburger Straße wird stadtauswärts bis Höhe Landgutgasse um elf Meter verbreitert. Grund dafur ist die Schaffung einer Baumreihe, eines neuen, rund ein Kilometer langen Radweges sowie einer zusätzlichen Fahrspur inklusive Abbiegemöglichkeit in die Landgutgasse. Auch die Landgutgasse zwischen Laxenburger Straße und Jagdgasse soll verschönert werden.

Bis Ende März finden noch Abrissarbeiten durch die ÖBB statt, ab April startet dann der Umbau der Laxenburger Straße. Der Baubeginn fur die ersten Wohnungen ist mit November 2020 vorgesehen. Ab Fruhjahr 2021 beginnen die Bauarbeiten fur den Bildungscampus sowie den Gemeindebau.

Ausstellung und Grätzel-Spaziergänge

Wer sich für das Projekt interessiert: Heute, Donnerstag, und morgen Freitag, von 16 bis 19 Uhr ist eine Ausstellung in der Gösserhalle (Laxenburgerstraße 2b) zu sehen. Diese wandert dann von 9. bis 27. März (Mo - Fr, 15 bis 19 Uhr) in die Gebietsbetreuung Stadterneuerung, (Landgutgasse 2-4). Zusätzlich werden am 13. März (15 Uhr) sowie am 19. und 26. März (jeweils 16 Uhr) Grätzel-Spaziergänge angeboten.