Österreich

Neues Zentrum gegen Schlepper in der Leopoldstadt

Heute Redaktion
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In Wien wurde am Mittwoch ein neues Zentrum gegen Schlepperkriminalität eröffnet. Gemeinsam mit der europäischen Polizeibehörde Europol konzentriert sich das Zentrum vor allem auf die internationale Kooperation.

Zur Eröffnung betont Innenminister ) die Notwendigkeit eines solchen Zentrums: "Wir merken verstärkt an der österreichisch-ungarischen Grenze Schlepperaktivitäten. Wir haben 77 Schlepper aufgegriffen, 21.639 sind rechtswidrig eingereist, und 13.000 sind geschleppt".

Das "Joint Operational Office against Human Smuggling Networks" (JOO) wurde in der Wiener Leopoldstadt eröffnet. 38 Ermittler sind dort fix stationiert, mehr als doppelt so viele wie bisher im Bundeskriminalamt (BKA) für die Sache zuständig waren. Sie werden sich um die schwierigsten Fälle kümmern.

Schlepper-Drehscheibe Wien

Wien wurde deshalb als Standort für das JOO ausgewählt, weil es von der geografischen Lage her als Drehscheibe für Schlepper fungiert. Die beiden Hauptrouten führen durch Österreich, wie Franz Lang, Chef des BKA dem "ORF" erklärt.

Internationale Schnittstelle

Das JOO soll sich einerseits operativ um Schlepper auf der Balkan-Route kümmern, andererseits aber auch der verlängerte Arm der Europol sein. Auch Infos aus den Landespolizeidirektionen, Lagebeurteilung und die Planung von Kontrollen sollen hier zentral zusammenlaufen.

Sieht man sich die Zahlen an, ist das auch notwendig: Die Zahl der Schlepperaufgriffe hat sich in letzter Zeit vervielfacht. Vor zwei Jahren wurden noch etwa 50 Schlepper festgenommen, im Vorjahr waren es über 1.000.