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Riccardo Muti dirigiert 2021 das Neujahrskonzert

Heute Redaktion
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Dirigent Andris Nelsons steht am 1. Jänner 2020 erstmals am Pult des Neujahrskonzerts. Brigitte Bierlein besuchte es erst- und letztmals als Bundeskanzlerin.

"Es ist wunderbar, das neue Jahr mit so etwas Positivem zu beginnen", freut sich der lettische Dirigent Andris Nelsons über seine Premiere beim Wiener Neujahrskonzert. "Damit geben wir dem neuen Jahr eine Chance, besser als das alte zu werden." Der 41-Jährige lässt dafür im Goldenen Saal des Musikvereins gleich neun Neujahrskonzert-Premieren erklingen. Daniel Froschauer, Vorstand der Wiener Philharmoniker, erklärte bei der Zusammenstellung der Stücke wäre es wichtig gewesen, sowohl Johann Strauß Vater als auch alle drei Söhne vertreten zu wissen.

Beethoven und Salzburger Festspiele gewürdigt



Neben Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag begangen wird, sei es auch wichtig, den Musikerverein (mit 150 Jahren) und die Salzburger Festspiele (mit 100 Jahren) zu würdigen. Beethoven sei laut Froschauer "schuld" an der Gründung des Orchesters der Wiener Philharmoniker gewesen. "Für seine zukunftsweisende Musik brauchte es schon ein Spitzenorchester. Und das waren dann wir." Bei der Pressekonferenz im Hotel Imperial in Wien hob der Wiener-Philharmoniker-Vorstand auch die langjährige Verbindung zum Musikverein ("Er ist ein wichtiges Zuhause für uns") und den Salzburger Festspielen hervor. Allein das Betreten des Musikvereins bringe ihn dazu, "dass ich mein Bestes gebe". Mit dem Walzer "Liebesgrüße" von Josef Strauß grüße man unterdessen die Salzburger Festspiele.

Balletteinlage trifft auf Koalitionsverhandlungen



Der Pausenfilm, den Millionen Menschen in mehr als 90 Ländern auf allen Kontinenten sehen werden, widmet sich heuer ebenfalls dem Jahresregenten Beethoven. Regisseur Georg Riha drehte für "Beethovens Blätterwirbel" an diversen Wiener und niederösterreichischen Originalschauplätzen, wo ausgewählte Ensembles der Wiener Philharmoniker spielen.

Die Choreografie der zwei bereits im Sommer gefilmten Balletteinlagen des Wiener Staatsballetts stammt vom Spanier José Carlos Martínez, der damit sein Neujahrskonzert-Debüt gibt. Die Balletteinlage zum Walzer "Seid umschlungen, Millionen" von Johann Strauß Sohn wurde im Winterpalais des Prinzen Eugen gedreht. "Das ist ein Palais, das selbst vielen Österreichern nicht so bekannt war. Seit ein paar Wochen ist es nun aber Schauplatz der Koalitionsverhandlungen gewesen. Dort umschlingen sich die Grünen und die Türkisen", erklärte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Die schönsten Eindrücke der Balletteinlage 2020

So verpasst ihr das Neujahrskonzert garantiert nicht



Bereits zum 62. Mal überträgt der ORF das Neujahrskonzert live in die Welt, insgesamt 14 Kameras kommen zum Einsatz. Moderiert wird die Übertragung auch heuer von Barbara Rett, die das Ereignis auf ORF 2 ab 11.15 Uhr begleitet.

Wer die Live-Übertragung des Neujahrskonzerts am Vormittag des 1. Jänners verpasst, hat drei weitere Gelegenheiten, es nachzuholen: So bringt ORF III ab 20.15 Uhr ein Dacapo, ORF 2 zeigt den Event nochmals in der „matinee" am Dreikönigstag um 10.05 Uhr.

Auf 3sat ist das Neujahrskonzert am 4. Jänner um 20.15 Uhr zu erleben. Darüber hinaus überträgt Ö1 das Konzert im Radio live – ebenso wie rund 40 Radiostationen weltweit.

Das war das Neujahrskonzert 2019 in Bildern

Das Programm

- Carl Michael Ziehrer: Die Landstreicher: Ouvertüre

- Josef Strauß: Liebesgrüße (Walzer)

- Josef Strauß: Liechtenstein-Marsch

- Johann Strauß (Sohn): Blumenfest-Polka

- Johann Strauß (Sohn): Wo die Zitronen blüh'n (Walzer)

- Eduard Strauß: Knall und Fall (Polka schnell)

- Franz von Suppe: Leichte Kavallerie (Ouvertüre)

- Josef Strauß: Cupido (Polka francaise)

- Johann Strauß (Sohn): Seid umschlungen, Millionen! (Walzer)

- Eduard Strauß: Eisblume (Polka mazur)

- Josef Hellmesberger: d. Gavotte J.

- Hans Christian Lumbye: Postillon-Galopp

- Ludwig van Beethoven: 12 Contretänze (Nos. 1, 2, 3, 7, 10 & 8)

- Johann Strauß (Sohn): Freuet euch des Lebens (Walzer)

- Johann Strauß (Sohn): Tritsch-Tratsch Polka

- Josef Strauß: Dynamiden (Walzer)

2021 Comeback von Riccardo Muti

Die Philharmoniker lieben Riccardo Muti. Der Italiener war stand schon fünf Mal am Dirigentenpult. Erst 2018 stand er dem Orchester vor, 2021 ist der Dauerbrenner zum sechsten Mal eingeladen. Muti zeichnete auch 1993, 1997, 2000, 2004 und 2018 verantwortlich.

Rekordhalter ist Muti mit sechs Jahren am Dirigentenpult freilich trotzdem keiner. Denn bis zum Jahr 1987 wechselten die Dirigenten nicht jedes Jahr. Willi Boskovski schwang von 1955-1979 durchgehend den Taktstock. Das überholt voraussichtlich niemand mehr.

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