Österreich

Neun Jahre Haft für Wiener Terror-Bubi

Der 19-jährige Lorenz K. wurde schuldig gesprochen. Seine Reaktion auf die Urteilsverkündung: "Ist mir doch scheißegal!"

Heute Redaktion
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Lorenz K. muss hinter Gitter.
Lorenz K. muss hinter Gitter.
Bild: privat

Während des Prozesses gab sich der 19-Jährige äußerst kleinlaut. Er gestand, dass es "Riesenmist" gebaut hätte, wofür es keine Entschuldigung gebe. Auch stellte er klar, dass er sich von der Ideologie des IS distanziere, auch wenn er eins ein glühender Anhänger der Terrormiliz war. Die Geschworenen ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken.

Der Staatsanwalt erklärte in seinem Schlussplädoyer, dass Lorenz K. im Namen der Terror-Miliz "Islamischer Staat" Anschläge durchführen oder dazu anstiften wollte. Dafür gab es sogar Beweise: Im Verfahren konnte nämlich bestätigt werden, dass der Angeklagte einen Zwölfjährigen zu einem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen drängen wollte. Darüber hinaus hätte er einen Attentat mit einem Mädchen geplant, dass nach islamischen Recht mit ihm verheiratet war.

Trotzreaktion nach Urteil

Der Zwölfjährige, der strafunmündig ist, soll sogar bereits einen funktionstüchtigen Sprengsatz gebaut haben. Mehr noch: Er soll sogar bereits auf dem Weihnachtsmarkt gewesen sein. Einzig die "Unfähigkeit des Zwölfjährigen", wie der Staatsanwalt sagte, sorgte dafür, dass es nicht geknallt hat.

Verteidiger Wolfgang Blaschitz spielte die Sache jedoch runter: Einerseits hätte der Angeklagte nicht über den Zwölfjährigen bestimmt, andererseits sei der Sprengsatz höchstens ein "größerer Knallkörper" gewesen. Auch wurde Lorenz K. von dem Mädchen zu einem Anschlag verführt, nicht umgekehrt, so der Verteidiger.

Half am Ende alles nichts: "Die Ideologie ist noch in ihm drinnen", meinte der Staatsanwalt. Davon Abstand zu nehmen sei ein steiniger Weg. Am Ende setzte es neun Jahre Haft.

Die Reaktion von Lorenz K. nachdem das urteil verkündet wurde: "Keine Ahnung, wie Sie erwarten, dass sich da Leute ändern. Da wundern Sie sich, dass solche Sachen passieren."

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (slo)