Meeresschildkrötenfleisch gilt auf Sansibar, einer malerischen Inselgruppe vor der Küste Tansanias, als wahre Delikatesse. Jedoch ist der Verzehr nicht ganz ungefährlich. Immer wieder kommt zu Todesfällen durch Chelonitoxismus, einer Art der Lebensmittelvergiftung – so auch diesmal.
Acht Kinder und eine Frau starben und 78 weitere Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie Meeresschildkrötenfleisch gegessen hatten, wie die Behörden am Samstag mitteilten.
Auf den Vorfall hin entsandten die Behörden Sansibars ein Katastrophenmanagement-Team , welches die Menschen über die Gefahren des Verzehrs von Meeresschildkröten aufklären solle.
Ein im Fleisch der Tiere enthaltenes Gift (Chelonitoxin) führt zuerst zu einem unangenehmen Gefühl im Mund-Rachen-Bereich, dann stellen sich Übelkeit und Erbrechen ein, gefolgt von Schweißausbrüchen, Benommenheit und Brustschmerzen. Nach einigen Tagen treten neurologische Symptome auf, und lebenswichtige Organe wie die Niere können ihre Tätigkeit einstellen: Dem Patienten droht ein tödliches Multi-Organ-Versagen.
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Bereits im November 2021 sei es zu Todesvorfällen durch Meeresschildkrötenfleisch gekommen. Damals starben auf der Insel Pemba sieben Menschen, darunter ein Dreijähriger.