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Neuseeland: Nacht in Gletscherspalte verbracht

Heute Redaktion
14.09.2021, 03:11

Eine 34-jährige deutsche Bergsteigerin ist in Neuseeland am Freitag aus einer Gletscherspalte geborgen worden, nachdem sie dort eine Nacht bei eisigen Temperaturen verbringen musste. Die Frau war während einer Bergtour abgestürzt und hatte sich mehrere Brüche an Handgelenk und Beinen zugezogen. Ihr deutscher Begleiter hatte sie vor Ort versorgt und anschließend Hilfe geholt.

Fünf Stunden nach dem Start einer Bergtour am 2.750 Meter hohen Explorer-Gletscher an der Westküste der Südinsel war die Frau am Donnerstag abgestürzt. Die 34-jährige Sabine Hellenbrandt fiel mindestens zehn Meter tief, ein kleiner Felsvorsprung rettete ihr offenbar das Leben, wie das Nachrichtenportal berichtet. Ihr Begleiter, ein 55-jähriger Arzt, kletterte zur Verletzten hinab und sicherte sie vor weiterem Abrutschen.

Nachdem er ihren offenen Bruch am Handgelenk geschient und sie mit Schmerzmitteln versorgt hatte, machte er sich auf den einstündigen Rückweg zu einer Schutzhütte. Von dort aus alarmierte er per Funk die Rettungskräfte. Freiwillige Helfer der Bergrettung fanden die Frau in den frühen Abendstunden, konnten sie aber wegen des schlechten Wetters nicht ausfliegen. So blieben die drei Bergretter die ganze Nacht bei der 34-Jährigen auf 2.854 Metern Höhe und bewahrten sie mit Wärmflaschen und heißen Getränken vor dem Erfrieren.

18 Stunden eisige Kälte

Wie einer der Bergretter berichtete, war Hellenbrandt die ganze Zeit über bei Bewusstsein und unterhielt sich trotz starker Schmerzen mit ihren Rettern. Erst nach 18 Stunden in eisiger Kälte konnte die Bergsteigerin am Freitag evakuiert und in ein Spital in Christchurch gebracht werden. Die Abgestürzte habe "sehr viel Glück" gehabt, sagte Marius Bron, der das Rettungsteam leitete. Hätten die Retter sie nicht am Abend zuvor gefunden, wäre sie sicherlich erfroren.

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