Österreich

Nackte Tote aus dem See: Erstes Obduktionsergebnis

Heute Redaktion
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Der grauenhafte Fund vom Neusiedler See sorgt für Rätselraten im ganzen Land: Wer ist die nackte Tote, die zuerst brutal zerstückelt und dann im Wasser entsorgt wurde? Es gibt erste Hinweise.

Die Ermittler arbeiten mit Hochdruck daran, das Geheimnis der Toten zu ergründen, die am Freitag bei der Ruster Bucht aus dem Neusiedler See (Bgld.) geborgen wurde. Zuerst fand man den Torso, in den nächsten Tagen folgten der Kopf, zwei Unterarme ohne Hände, ein Unterschenkel und ein Oberschenkel. Die Identität der Toten ist noch ungeklärt, die Ermittler können sich bei der Suche aber auf erste Obduktionsergebnisse stützen.

Laut dem vorläufigen Ergebnis des gerichtsmedizinischen Sachverständigen-Gutachtens war die Frau zum Todeszeitpunkt zwischen 25 und 40 Jahre alt – danach trieben die Leichenteile monatelang im trüben Wasser des Neusiedler Sees.

Tote könnte TV-Star sein

Damit können betagte abgängige Personen ausgeschlossen werden. Eine Vermisste passt in das Bild, das die Gerichtsmedizin im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital zusammensetzen: Das ungarische TV-Starlet Fanni.

Auch die junge Frau, die als Mannequin und Escortgirl tätig gewesen sein soll, wird bei den Ermittlern ins Auge gefasst, bestätigt Staatsanwalt Roland Koch im Gespräch mit "Heute". Dazu kommen Personen aus den Datenbanken des Bundeskriminalamtes und Europol sowie der Plattform "Österreich findet euch". "Es gibt auch Hinweise aus der Bevölkerung", so Koch.

Von Fanni fehlt seit 20. November 2017 jede Spur. Sie hatte sogar ihre heißgeliebten Hunde in der Budapester Wohnung zurückgelassen – danach gab es kein Lebenszeichen mehr. Seit Monaten steht der Ex-Freund der jungen Frau im Fokus der ungarischen Fahnder – sie konnten ihm aber nichts nachweisen, da es bis dato ja keine Leiche von Fanni gab.

Noch immer fehlen Teile

Die Obduktion lieferte auch weitere Grusel-Details: Der Körper wurde bereits unterhalb des letzten Rippenbogens abgetrennt. Die Arme wurden unter dem Ellenbogen mit einem scharfen Gegenstand (es war keine Trennscheibe) geteilt, was für das Verbrechen eines Profis sprechen könnte.

Die Suche nach den fehlenden Leichenteilen geht indessen weiter. Boote mit Sonargeräten und Cobra-Taucher suchen am Dienstag noch bis zum Einbruch der Dunkelheit weiter, um den Körper zu vervollständigen. Die Bedingungen sind schwierig: Das trübe Wasser erlaubt eine Sichtweite von nur wenigen Zentimetern. Die Taucher müssen sich mit Händen langsam durch den Schlamm des Sees tasten. Mittwochfrüh müssen sie wieder ins kalte Wasser, um hoffentlich die letzten Leichenteile aus ihrem nassen Grab zu befreien.

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