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New Mexico: Gegendemonstrant schießt auf Denkmalstürmer

Bei Protesten vor dem Denkmal eines spanischen Eroberers im US-Bundesstaat New Mexico tauchte eine bewaffnete Miliz auf.

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Gegendemonstrant schießt auf Denkmalstürmer in New Mexico
Gegendemonstrant schießt auf Denkmalstürmer in New Mexico
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Ein Demonstrant wurde am Montagabend in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico von Schüssen getroffen. Er gehörte zu einer Gruppe von Demonstranten, die eine Statue des spanischen Eroberers Juan de Oñate (1550-1626) niederreißen wollte.

Lokale Medien berichteten, dass bewaffnete Männer versuchten, das Denkmal von Juan de Oñate zu schützen. Die Männer wurden in Berichten als Mitglieder der New Mexico Civil Guard, einer selbsternannten Milizgruppe, identifiziert.

Kurz bevor die Demonstranten die Statue mit einer Kette niederrissen, kam es in der Menge zu einer Rauferei. Das Video zeigt, wie die Demonstranten ihre Aufmerksamkeit auf einen Mann in einem blauen T-Shirt richten, der eine Schusswaffe in der Hand hält. "Merkt euch sein Nummernschild. Folgt ihm!", schreit ein Protestierender in dem Video.

"Symbol kolonialer Gewalt"

Eine Gruppe von Demonstranten ging auf den Mann los. Er wurde mit einem Skateboard geschlagen und zu Boden gerissen. Dann feuerte der Mann viermal mit seiner Waffe. Dabei wurde ein Demonstrant getroffen und verletzt.

Kurz darauf trafen Polizeibeamte in Kampfausrüstung ein. Sie verhaftete den 31-jährigen Schützen. Er wurde wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. Eine Reihe von Mitgliedern der selbsternannten Miliz wurde ebenfalls verhaftet. Ob der verhaftete Schütze zur Miliz gehört, ist unklar. Der angeschossene Demonstrant wurde zur Behandlung ins Krankenhaus transportiert. Sein Zustand ist kritisch, aber stabil.

Für die Demonstranten ist die Statue des spanischen Eroberers laut einer Mitteilung auf Facebook ein "Symbol für koloniale Gewalt gegen die indianischen Pueblo-Völker". Die Statue wurde nach der Demonstration aus Sicherheitsgründen entfernt.