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New York fordert Auflösung von Waffen-Lobby NRA

Der National Rifle Association wird Betrug und Korruption, dem Chef Selbstbereicherung vorgeworfen. In den letzten drei Jahren verschwanden 64 Mio $.

Leo Stempfl
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Wayne LaPierre, Vizepräsident und CEO der National Rifle Association.
Wayne LaPierre, Vizepräsident und CEO der National Rifle Association.
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"Der Einfluss der NRA ist so mächtig, dass sich die Organisation über Jahrzehnte jeder Kontrolle entzog, während Führungsvertreter Millionen in ihre eigenen Taschen umgeleitet haben", erklärte die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft. CEO Wayne LaPierre und andere Führungskräfte sollen das Geld für Reisen auf die Bahamas, Privatjets und teures Essen ausgegeben haben, so Generalstaatsanwältin Letitia James am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in New York.

Gegen die NRA wurde deswegen nun Klage eingereicht, nicht nur am Sitz des Verbandes in New York, sondern auch am Ort der Zentrale in Virginia. Dort befindet sich auch eine Stiftung der NRA, der vorgeworfen wird, dem Verband Gelder zugeführt zu haben, um die Luxusausgaben der CEOs zu finanzieren. Darüber hinaus soll sich LaPierre in einem Vertrag 14 Millionen Euro für den Fall zugesichert haben, sollte er aus dem Amt ausscheiden.

Auflösung droht

Im Falle eines Stattgebens der Klage drohen den Vorsitzenden nicht nur horrende Haftstrafen, sondern dem gesamten Verband die Auflösung. Für eine der mächtigsten Lobby-Organisationen der USA wäre dies katastrophal. Mittels fragwürdiger Methoden schaffte diese es bisher immer wieder, Verschärfungen des Waffenrechts zu verhindern.