Vierschanzentournee

Nicht disqualifiziert! Wirbel um Oberstdorf-Sieger

Andreas Wellinger ist beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf zum Sieg geflogen. Doch hätte er disqualifiziert werden müssen? 

Sport Heute
Nicht disqualifiziert! Wirbel um Oberstdorf-Sieger
Skispringer Andreas Wellinger gewann den Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf.
Imago Images

Wellinger setzte sich mit der Tageshöchstweite von 139,5 Meter im ersten Durchgang und einem soliden Satz auf 128,0 Meter in der Entscheidung drei Punkte vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi durch, die 25.500 begeisterten Fans im ausverkauften Sprungstadion von Oberstdorf feierten ihren deutschen Skisprung-Helden. Österreichs Super-Adler Stefan Kraft landete als Dritter auf dem Stockerl, liegt mit einem Abstand von 10,4 Punkten aber noch in Schlagdistanz. 

Nach dem Tournee-Auftaktspringen kamen jedoch kritische Stimmen auf. Hätte Wellinger gar disqualifiziert werden müssen? Diese These stellte zumindest der norwegische Rundfunk "NRK" in den Raum, zeigte ein Beweisfoto aus der Qualifikation. Darauf ist zu sehen, dass Wellinger nach seinem Sprung auf 135 Meter, mit dem der 28-Jährige klar der Beste war, einen defekten Sprunganzug hatte. Als Wellinger den rechten Arm zum Jubel nach oben streckte, war ein Loch unter der Achsel zu sehen. 

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    "Bei mir wäre er disqualifiziert worden"

    Das Loch entstand wohl erst durch den überschwänglichen Jubel des deutschen Springers. Dadurch ist der Anzug aber nicht regelkonform, wie auch der FIS-Materialkontrolleur, der Österreicher Christian Kathol, im norwegischen TV festhielt. "Wenn er bei mir gewesen wäre und ich den Anzug gesehen hätte, wäre der disqualifiziert worden", so der FIS-Mann knallhart. 

    Wenn dies der Fall gewesen wäre, hätte der Deutsche nicht im Hauptbewerb am Freitagnachmittag an den Start gehen dürfen. Wellinger wäre darüber hinaus die Qualifikations-Siegprämie in der Höhe von 3.000 Euro entgangen. 

    Kein Protest

    Allerdings gab es bei der Materialkontrolle nichts zu beanstanden und auch kein anderer Skiverband legte einen Protest ein. Deshalb durfte Wellinger über den Heimsieg jubeln. "Es ist unfassbar, ich bin megaglücklich. Es war eine irre Leichtigkeit da. Vor diesem Publikum zu gewinnen, ist unglaublich", strahlte der 28-Jährige. Der Tournee-Favorit Stefan Kraft gratulierte fair. "Hut ab, dass er es runtergebracht hat. Ich bin froh, dass ich am Stockerl stehe, im zweiten Durchgang war ich ein bisschen zu spät am Schanzentisch", meinte der Salzburger. 

    Schon am Silvestertag steht die Qualifikation für das zweite Tournee-Springen in Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm.

    red
    Akt.