Wien

"Nicht nur Pratersauna soll bis 4 Uhr offen haben"

Mit einem Trick geht die Pratersauna in Wien in die Sperrstunden-Verlängerung. Nachtgastro-Sprecher Stefan Ratzenberger sieht die Politik gefordert.

Thomas Peterthalner
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Stefan Ratzenberger
Stefan Ratzenberger
picturedesk.com

Im Club von Szene-Gastronom Martin Ho im Prater (Wien-Leopoldstadt) werden Partys in "geschlossener Gesellschaft" gefeiert. Ein Trick, um die Sperrstunde zu umgehen: Denn kommen kann jeder, der eines der 200 Tickets um 15 Euro ergattert hat. Am Eingang muss man nur seine Identität per Ausweis bestätigen – schon kann bis 4 Uhr gefeiert werden, obwohl die Sperrstunde für Lokale wegen Corona schon um 1 Uhr ist. Für "geschlossene Gesellschaften" gilt diese Sperrstunden-Regelung aber nicht, hier gibt es ein Schlupfloch – wir berichteten. 

"Alle sollen bis 4 Uhr offen haben dürfen"

Nach der Aufregung um die Aktion der Pratersauna meldet sich nun Nachtgastronomie-Sprecher Stefan Ratzenberger zu Wort. "Ich verstehe jeden der das macht", so Ratzenberger. "Der Wahnsinn ist, dass es nur dieses eine Hintertürl gibt." Die Sperrstunde müsse sofort für alle Lokale auf 4 Uhr früh verlegt werden. "Dann hätte mach nicht schon um 1 Uhr Tausende Leute auf der Straße. Die gehen ja nicht nach Hause. Im Herbst verlagert sich das dann nicht mehr in Parks, sondern in Privatwohnungen, wo dann 20 Leute weiterfeiern." Von der Politik sei das "grob fahrlässig", so Ratzenberger. 

"Pratersauna nicht der einzige Club"

Auch auf der "Heute"-Facebookseite gab es eine hitzige Diskussion zu dem "Sperrstunden-Hintürl". "Es gibt kein Gesetz, das einen Eintritt bei einer geschlossenen Gesellschaft verbietet", meint etwa User Bernd E. "Sorry, aber der biegt sich alles so, wie er es braucht! Eigentlich eine Frechheit!", meint hingegen Martin R. In Wien soll es noch mehr Clubs geben, die sich mit dem Trick der "geschlossenen Gesellschaft" über die frühe Sperrstunde retten.