Niederösterreich

Nicht versichert! Frau droht Mega-Rechnung nach Spital

Elisabeth S. (71) lebt alleine in NÖ, nur 1 Sohn kümmert sich um sie. Jetzt lag sie hilflos neben dem Bett, musste ins Spital, ist nicht versichert.

Elisabeth S. im Spital
Elisabeth S. im Spital
privat

Menschliches Drama um Elisabeth S. (71) aus dem Bezirk Melk: Die 71-Jährige war nach dem Tod ihres Mannes vor über zehn Jahren von der Schweiz nach Niederösterreich gezogen, um in der Nähe ihrer Söhne sein zu können.

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    Elisabeth S. im Spital
    Elisabeth S. im Spital
    privat

    Denn ihr jüngster Sohn Markus S. (48, alle Namen auf Wunsch geändert) war vor rund 20 Jahren von der Schweiz nach Niederösterreich gezogen, dessen älterer Bruder hat eine Familie in Niederösterreich. Nur: Der Mutter ging es zuletzt immer schlechter. Dass sich der ältere Sohn kaum um die 71-Jährige kümmert, setzt der alten Dame laut dem 48-Jährigen sehr zu.

    Die 71-Jährige erhält 1.800 Euro Pension aus der Schweiz (AHV-Rente, Anm.), hat sich jedoch nie um eine Krankenversicherung in Österreich gekümmert. "Ich habe es ihr so oft gesagt", meint Sohn Markus S. resignierend.

    1.000 € pro Tag ohne Versicherung

    Am Montag (24. April) war die Frau rund 14 Stunden hilflos in der Wohnung gelegen, wurde erst von einer Nachbarin gefunden, die schließlich Sohn und Rettung verständigte. Seit Montag (24. April) liegt die 71-Jährige im Spital: Von Montag bis Mittwoch auf der Überwachungsstation, seit Mittwoch bis inklusive Montag (1. Mai) auf der Normalstation. 

    Markus S., versucht seiner Mutter zu helfen, wo er nur kann: "Ich bin selbst Alleinerzieher eines 15-jährigen Sohnes, berufstätig, muss drei Mal in der Woche vom Job her nach Vorarlberg fahren. Klar, meine Mutter ist selbst schuld, hat sich um keine Versicherung gekümmert, ich habe es ihr hundert Mal gesagt, bin aber nicht ihr Vormund." Alleine in die Wohnung zurück könne die Mutter im jetzigen Gesundheitszustand nicht, zudem sei die Wohnung ein Sanierungsfall.

    Kein Geld

    Und: "Das Geld ist knapp. Sowohl bei mir als auch bei der Mutter - wir brauchen jetzt Hilfe, bekommen aber keine. Andererseits wird jedem Asylanten das Geld nachgeworfen", so der gebürtige Schweizer, der bereits in der Spitalsverwaltung war und seit Tagen um eine Lösung kämpft.

    Nächste Baustelle: Die 71-Jährige wird künftig wohl einen Erwachsenenvertreter brauchen, ob der 48-Jährige dieser Verantwortung gewachsen sein wird, kann er jetzt noch nicht sagen. "Jetzt geht es mal um die Spitalskosten. 3 Tage Überwachungsstation, über eine Woche Spital - da sind wir eh bald auf 10.000 Euro. Ich habe mich auch an die Schweizer Botschaft gewandt. Leider hat sich meine Mutter zwar beim ersten Umzug von der Schweiz nach Österreich bei der Botschaft gemeldet, aber keinen der folgenden rund zehn Umzüge innerhalb Österreichs. Somit hat sie die Botschaft sozusagen 'gestrichen' und fühlt sich nicht zuständig", so der jüngste Sohn.