Österreich

Nichte missbraucht: Onkel drohen bis zu 15 Jahre Haft

Heute Redaktion
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Der Angeklagte (r.) und Opferanwalt Martin Preslmayr.
Der Angeklagte (r.) und Opferanwalt Martin Preslmayr.
Bild: salpa

Dritter Tag im Missbrauchsprozess in Wr. Neustadt: Ein Pakistani (52) soll über Jahre seine kleine Nichte missbraucht haben. Laut Opferanwalt leidet die heute 26-Jährige an Dauerfolgen, ein Gutachten wurde beantragt.

Über Jahre soll ein heute 52-jähriger Arbeiter, der über Vorarlberg nach NÖ und Wien kam, seine damalige "Lieblingsnichte" missbraucht haben, heute wurde der Prozess in Wr. Neustadt fortgesetzt.

Der Opferanwalt beantragte ein psychiatrisches Gutachten: "Denn meine Mandantin leidet seit Jahren an einer posttraumatischen Belastungsstörung als Folge des sexuellen Missbrauchs." Somit ist auch der Strafrahmen höher. Denn das Grunddelikt "Sexueller Missbrauch von Unmündigen (bis fünf Jahre Haft) wird erweitert und ist demnach ein "§207 Absatz 3", ein sexueller Missbrauch von Unmündigen mit einer schweren Körperverletzung (posttraumatische Belastungsstörung) als Dauerfolge.

Hier liegt der Strafrahmen bei fünf bis 15 Jahre Haft. Wie berichtet soll der Pakistani die jetzt Erwachsene ab 1999 missbraucht haben. Erst als junge, selbstbewusste Frau gelang es der heute 26-Jährigen dem engen Korsett der Großfamilie zu entschlüpfen und Anzeige zu erstatten. Opferanwalt Martin Preslmayr: "Die junge Frau riskiert viel, wurde auch von der pakistanischen Großfamilie massiv bedroht, weil sie als Frau das aufzeigt und dabei sogar in Kauf nimmt, die Ehre der Familie zu zerstören. Aber die Eltern stehen hinter ihr."

Der Prozess wurde vertagt, für den Angeklagten, der die Vorwürfe bestreitet, gilt die Unschuldsvermutung. (Lie)