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Nichts bestellt: Starbucks ließ Männer verhaften

Heute Redaktion
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Starbucks steht in der Kritik.
Starbucks steht in der Kritik.
Bild: imago stock & people

Zwei Männer mit dunkler Hautfarbe wurden Dienstag in einer Starbucks-Filiale in Philadelphia festgenommen. Ein Video vom Vorfall sorgt für Gesprächsstoff.

Die beiden Männer warteten in dem Café auf einen Bekannten, ohne jedoch in der Zwischenzeit etwas zu bestellen. Mitarbeiter forderten die Männer daraufhin auf, die Filiale zu verlassen – das verweigerten sie allerdings. Immerhin würde ihr Geschäftspartner bald da sein.

Die Starbucks-Angestellten haben daraufhin die Polizei kontaktiert, die wenig später – genauso wie der Bekannte der beiden Männern – auftauchte. Die Beamten nahmen die zwei angeblichen "Unruhestifter" dennoch fest.

Geteilte Meinungen

Andere Gäste in der Filiale empfanden die Situation anders, immerhin hätten die beiden nichts getan. Sie fragten die Polizisten nach dem Grund für die Festnahme. Diese seien aber einfach mit den beiden wegmarschiert.

Die Festnahme wurde mitgefilmt, das Video landete im Netz und machte schnell die Runde. Starbucks erntete heftige Kritik. Für die Anwältin der beiden Männer – und zahlreiche andere User im Netz – steht ohne jeden Zweifel fest, dass es sich hier um Rassismus handelt. "Das Video spricht im Wesentlichen für sich selbst. Diese Jungs haben getan, was Leute jeden Tag machen, sie hatten ein Treffen und sie wurden zweifellos aufgrund ihrer Rasse ausgesondert", so die Anwältin Lauren Wimmer gegenüber "CBS News".

Philadelphia Polizeichef Richard Ross verteidigte die Entscheidung seiner Offiziere, die Männer zu verhaften. Ihnen wurde seitens der Mitarbeiter Hausfriedensbruch gemeldet. Sie seien dreimal gebeten worden zu gehen, weigerten sich aber. Die Beamten hätten demnach alles richtig gemacht.

Bürgermeister schämt sich

Jim Kenney, der Bürgermeister von Philadelphia, äußerte sich ebenfalls verärgert. Er sei "untröstlich", dass die Stadt für einen Vorfall, der "als Beispiel dafür, wie Rassendiskriminierung im Jahr 2018 aussieht" diene.

Starbucks-CEO Kevin Johnson hat sich mittlerweile und angesichts der hohen Wellen, die der umstrittene Vorfall schlug, entschuldigt. Das Unternehmen sei klar gegen jede Diskriminierung. Außerdem hoffe er, sich persönlich bei den beiden Rausgeworfenen entschuldigen zu können.

(red)