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Nicolas Sarkozy bei konservativer Vorwahl abgeschlagen
Paukenschlag bei den konservativen Vorwahlen in Frankreich: Favorit Nicolas Sarkozy errang mit rund 22 Prozent deutlich abgeschlagen nur den dritten Platz. Mit klarer Mehrheit von 44 Prozent wurde Francois Fillon zum neuen Hoffnungsträger des französischen Mitte-Rechts-Lagers. Sarkozy gab noch am Sonntag seinen Rückzug von der Politik sowie seine Unterstützung für Fillon bekannt.
Wieder einmal erwies sich die Prognose der Meinungsforscher als falsch. Bei den konservativen Vorwahlen galt Ex-Präsident Nicolas Sarkozy als Favorit. Tatsächlich kam er mit rund 22 Prozent gerade einmal auf den dritten Platz. Außenseiter Francois Fillon - einst Premierminister unter Sarkozy - wurde mit deutlichem Vorsprung Erstplatzierter. Kommende Woche tritt er in der Kandidaten-Stichwahl gegen den Zweitplatzierten Alain Juppe an, auch er war einst Premierminister unter Sarkozy.
Sarkozy sagte, er werde bei der Abstimmung kommende Woche für Fillon stimmen. Zudem kündigte er seinen Rückzug aus der Politik an - das hatte Sarkozy allerdings bereits 2012 gesagt. Umfragen zufolge hat der Nominierte des Mitte-Rechts-Lagers gute Chancen, die eigentliche Präsidentenwahl im kommenden Jahr im zweiten Durchgang gegen Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National zu gewinnen.
Über Monate hinweg hatten Umfragen ein Duell zwischen Juppe und Sarkozy vorhergesagt. Erst in den Wochen vor der Wahl hatte Fillon zu einer überraschenden Aufholjagd angesetzt und lag deutlich vorn. Der 62-jährige will Frankreich liberale Wirtschaftsreformen verordnen, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Juppe tritt etwas gemäßigter auf und zielt eher auch auf Wähler aus der Mitte.