Niederösterreich

Niederösterreich als Hotspot der Artenvielfalt

In NÖ sind die Habichtkauze, die Sumpfschildkröte und die Wildbienen zurückgekehrt. Im Haus für Natur in St. Pölten wurde heute darüber berichtet.

Tanja Horaczek
Teilen
Landesvize Stephan Pernkopf, Katrin Vohland (Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien), Edith Klauser (Direktorin des Nationalparks Donau-Auen) und Richard Zink (Leiter der Österreichischen Vogelwarte Seebarn).
Landesvize Stephan Pernkopf, Katrin Vohland (Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien), Edith Klauser (Direktorin des Nationalparks Donau-Auen) und Richard Zink (Leiter der Österreichischen Vogelwarte Seebarn).
VPNÖ

„Niederösterreich ist ein wahres Naturland, die vielen unterschiedlichen Naturräume und klimatischen Zonen von den Trockenrasen und Steppen im Weinviertel und dem Marchfeld bis zu den Waldviertler Mooren und von den Donau-Auen bis zu den Alpen machen unser Land zu einem Hotspot der Artenvielfalt. Das bringt eine hohe Verantwortung mit sich, weil es auch zu schützen gilt, was wir lieben und wertschätzen“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf am heutigen Freitag im Haus für Natur im Museum Niederösterreich in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, Edith Klauser, Direktorin des Nationalparks Donau-Auen, und Richard Zink, Leiter der Österreichischen Vogelwarte Seebarn, über die Rückkehr von Wildbiene, Sumpfschildkröte und Habichtskauz nach Niederösterreich berichtete.

Investition in Renaturierung

Insgesamt gibt es in Niederösterreich über 1.300 Naturdenkmäler, 29 Landschafts- und 73 Naturschutzgebiete, 20 Naturparke, einen Biosphärenpark, zwei Nationalparks und ein Wildnisgebiet. Diese würden auch ständig erweitert, zuletzt etwa der Nationalpark Donau-Auen um 260 Hektar oder das Wildnisgebiets Dürrenstein um 3.500 Hektar auf steirischer Seite, meinte Pernkopf und ergänzte: „Dazu investieren wir kräftig in Renaturierungen, in den nächsten Jahren an die 25 Millionen Euro, um den Flüssen wieder mehr Platz zu geben und Altarme anzubinden."

Der Habichtkauz wurde wiederangesiedelt.
Der Habichtkauz wurde wiederangesiedelt.
Privat

In Niederösterreich gibt es rund 600 verschiedene Wildbienen-Arten. „Auch auf unser Wappentier, den Seeadler, können wir stolz sein“, fuhr Pernkopf fort und verwies darauf, dass sich der Seeadler in den letzten 20 Jahren im Nationalpark Donau-Auen wieder ganzjährig etablieren konnte: „Aktuell haben wir hier eine Population von fünf bis sechs Brutpaaren, bei denen auch jährliche Erfolge bei der Brut beobachtet werden. Auch die Europäische Sumpfschildkröte, die einzige heimische Schildkrötenart in Österreich, hat im Nationalpark Donau-Auen wieder ein Zuhause gefunden. Bei der letzten intakten Population sind rund 150 Gelege dokumentiert“.

Förderung mit 200.000 Euro

„Schließlich ist auch die Wideransiedelung des Habichtskauzes eine niederösterreichische Erfolgsgeschichte: Der ab den 1950er-Jahren als ausgestorben geltende Vogel hat sich seit Beginn der Wiederansiedlung im Wienerwald und im Wildnisgebiet im Jahr 2009 in Niederösterreich wieder etabliert, es gibt auch bereits erste Anzeichen für eine Wiederbesiedlung des Waldviertels. Insgesamt wurden seit Projektbeginn fast 500 Jungkäuze aufgezogen, das Land Niederösterreich wird das Projekt auch in den kommenden Jahren mit knapp 200.000 Euro fördern“, betonte der LH-Stellvertreter abschließend.