Wirtschaft

Niedrige Strompreise nicht an Kunden weitergegeben

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

In den vergangenen zwei Jahren sind die Großhandelspreise für Strom um fast ein Drittel gesunken. Doch die Stromversorger geben die günstigen Preise laut Arbeiterkammer (AK) häufig nicht an ihre Kunden weiter. "Nur wenige Stromversorger haben die Preise für ihre Bestandskunden in den letzten Jahren gesenkt", so der AK-Energieexperte Josef Thoman in einer Aussendung.

(AK) häufig nicht an ihre Kunden weiter. "Nur wenige Stromversorger haben die Preise für ihre Bestandskunden in den letzten Jahren gesenkt",  so der AK-Energieexperte Josef Thoman in einer Aussendung.

Seit Juli 2008 beobachtet die AK die Großhandelspreise für Strom und Gas und vergleicht sie mit den Haushalts-Energiepreisen von 14 Strom-Anbietern und 12 Gas-Anbietern in Österreich. Die Beobachtungen sind erstaunlich:  Der Stromgroßhandelspreis hat im April 2014 nun den niedrigsten Wert  seit Beginn der Beobachtung erreicht. Doch .

Preissteigerung im zweistelligen Prozentbereich

Bei vielen Anbietern sind die Preise ganz im Gegenteil sogar höher, teilweise im zweistelligen Prozentbereich. habe kürzlich zwar etwas Bewegung in den Markt gebracht, davon würden allerdings nicht alle automatisch profitieren. Um in den Genuss der günstigeren Preisen zu kommen, müsse man in der Regel den Anbieter oder zumindest den Tarif wechseln, so Thoman.

Immer mehr Lieferanten bieten demnach unterschiedliche Tarife an und auch einige kleinere, alternative Anbieter haben mit deutlichen Preissenkungen auf die Aktion des VKI reagiert. Die neuen Tarife unterscheiden sich dabei oft deutlich von den herkömmlichen Tarifen. Neben reinen "Online"-Tarifen gibt es sogenannte "Float"-Tarife mit automatischer, monatlicher Preisanpassung und meist längeren Bindefristen.

Auch bei Gas deutliche Diskrepanz

Ähnliches gilt für Gas. Der Großhandelspreis liegt bei Gas zwar knapp über dem Wert von 2008. Im gleichen Zeitraum sind die Preise für Haushaltkunden bei den meisten beobachteten Anbietern aber um mehr als 20 Prozent gestiegen. "Steigende Großhandelspreise werden sofort an die Haushalte weitergegeben. Umgekehrt findet sich ein Preisrückgang auf den Märkten - wenn überhaupt - nur mit starker Zeitverzögerung bei den Haushalten wieder", sagt Thoman.

Die Arbeiterkammer empfiehlt deshalb:


Die Preise mit dem vergleichen
Bei einem möglichen Anbieterwechsel auf befristete Rabatte, automatische Preisanpassungen und Bindungsfristen achten
Haushalte, die GIS-befreit sind, haben Anspruch auf eine Deckelung der Ökostrom-Förderkosten (max. 20 Euro pro Jahr). Anträge sind beim Gebühren-Info-Service zu stellen