Politik

"Niemals wieder": Internationaler Holocaust-Gedenktag

Am Internationalen Holocaust Gedenktag gedachten Vertreter der IKG, der Roma, der Regierung und der humanistischen Parlamentsparteien den Opfern.

#WeRemember: Gemeinsames Gedenken an die Opfer der Shoah am Freitag.
#WeRemember: Gemeinsames Gedenken an die Opfer der Shoah am Freitag.
IKG/Schmidl

Heuer jährt sich am 27. Jänner zum 78. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkena aus dem Jahre 1945 durch die Rote Armee. Allein an diesem Ort wurden über eine Million Menschen ermordet: Jüdinnen, Sintizze und Romanja sowie Homosexuelle, politisch Verfolgte und viele andere Gruppen. Mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden fielen dem nationalsozialistischen Antisemitismus und Rassismus zum Opfer.

Politiker gedenken und ermahnen

"Heute gedenken wir der Millionen Opfer des Nazi-Regimes. Nennen wir ihre Namen, erzählen wir ihre Geschichten, geben wir sie den nächsten Generationen weiter. Wir dürfen nicht aufhören, uns der Verbrechen der Shoa bewusst zu sein. Wir dürfen nicht aufhören, zu erinnern“, sagt NEOS-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger am Freitag.

Sie fügte hinzu: "Wir müssen in diesem Bewusstsein aus historischer Verantwortung heraus wachsam sein. ,Niemals wieder‘ ist ein Auftrag an uns selbst und kein bloßer Appell. ,Niemals wieder‘ bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – indem wir in unserer Gesellschaft antisemitische und menschenverachtende Tendenzen aller Art klar benennen und niemals akzeptieren!"

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen meldete sich zu Wort: "Dem Holocaust zu gedenken und die Erinnerung an die Millionen Menschen zu bewahren, die von den Nationalsozialisten vertrieben, gefoltert und ermordet wurden, ist unsere moralische Verpflichtung. Denn wir dürfen nie wieder zulassen, dass solche Gräueltaten möglich werden. Niemals wieder dürfen Menschenverachtung, Sündenbockdenken und Gewalt als politisches Instrument eingesetzt werden. Niemals wieder!“

Kein Platz für Antisemitismus

Bundeskanzler Karl Nehammer verurteilt jede Form von Antisemitismus: "An diesem Tag vor 78 Jahren wurde das KZ Auschwitz-Birkenau befreit. Heute gedenken wir den Millionen von Menschen, die in der Shoah auf grausamste Weise ermordet worden sind. Österreich hat eine besondere historische Verantwortung, wenn es darum geht, an die Opfer der unvorstellbaren Gräueltaten des NS-Regimes zu erinnern. Das ist Mahnung und Auftrag zugleich, diese dunkelsten Kapitel unserer Geschichte niemals zu vergessen und jede Form von Antisemitismus entschieden zu bekämpfen. Das ist unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung.“

We Remember!

Das Parlament gedenkt den  mit einem breiten Programm und der Teilnahme an der internationalen Initiative #WeRemember. Abgeordnete werden die Lebensgeschichten von Holocaust-Opfern erzählen und ihrer auf eine persönliche Weise gedenken. Ein überdimensionales Transparent auf der Fassade des Parlaments weist auf die Kampagne hin.

Keine Toleranz für Hass und Ausgrenzung

"Die #WeRemember-Initiative erinnert die Menschen daran, dass der Holocaust eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte war und dass Millionen unschuldiger Menschen aufgrund von Hass und Ausgrenzung ermordet worden sind", erklärte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka anlässlich des heutigen Gedenktages. Das Parlament bekunde durch die Teilnahme an der #WeRemember-Kampagne seine Solidarität mit den Opfern der Shoah und zeige seine Verpflichtung für eine Zukunft der Toleranz. Es sei ihm besonders wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten, betonte Sobotka.

Start für "Gedenken im Wohnzimmer"

Am heutigen Gedenktag startet auch die Initiative "Zikaron BaSalon - Gedenken im Wohnzimmer" in Österreich. Diese möchte Bürger motivieren, in ihren Wohnzimmern im engen Kreise ihrer Familie und Freunden im Austausch mit Zeitzeugen oder deren Nachkommen des Holocausts zu gedenken. Hunderttausende solcher Zusammenkünfte werden jährlich weltweit abgehalten und das Konzept hat sich international bewährt. Nationalratspräsident Sobotka, der diese Woche selbst in seinem Wohnzimmer einen solchen Gedenkabend mit dem Zeitzeugen Volvi (Viktor) Klein organisiert hat, ist beeindruckt von der Initiative, ermögliche sie doch "einen einzigartigen Austausch".

Peis wird im Parlament verliehen

Nun soll die Initiative nach dem heutigen Kick-off gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt und Bundesministerin Karoline Edtstadler in Österreich Fuß fassen. 2021 hat es die Initiative unter die besten zehn Einreichungen des Simon-Wiesenthal-Preises geschafft. Im Jahr darauf ist sie wieder nominiert, dieses Mal für den Hauptpreis, der am 13. März 2023 im Parlament verliehen wird.

Zukunft ohne Zeitzeugen?

Die Vereinten Nationen haben vor 18 Jahren den 27. Jänner als Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust eingeführt. Doch es gibt immer weniger Zeitzeugen, die aus erster Hand von "damals“ erzählen können. Umso wichtiger ist es nicht zu vergessen, zu erinnern und zu ermahnen um die Gräueltaten der Vergangenheit unter keinen Umständen zu wiederholen.

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