Wirtschaft

Heutiger Niki-Flug gestrichen, Schalter leer

Heute Redaktion
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Nachdem die Finanzspritzen der Lufthansa gekappt wurden, musste die maroden Air-Berlin-Tochter noch am selben Tag Insolvenz anmelden. "Heute"-Bilder von Donnerstag Früh zeigen eine leere Abflughalle.

Um 6 Uhr in der Früh sollte eine Charter-Maschine aus Wien Schwechat nach Marrakesch abfliegen. Doch die Bilder vom Flughafen zeigen: Die Abfertigungsschalter waren unbesetzt, der Flug gecancelt.

Laut einer Gerichtssprecherin hat die angeschlagene Fluglinie Niki am Mittwochabend bereits den Insolvenzantrag eingereicht – das berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin "Focus".

Die Lufthansa Group hatte am Nachmittag offiziell von der geplanten Übernahme der österreichischen Air-Berlin-Tochter abgesehen. Begründet wurde dies mit zu harten Auflagen der EU-Wettbewerbsbehörde – "heute.at" berichtete. "Insolvenz und Grounding von Niki sind jetzt die Folge", hatte auch der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert in Folge auf den geplatzen Deal erklärt.

Per deutschem Gesetz muss der Flugbetrieb nach einem Insolvenzantrag sofort eingestellt werden. Wie die deutsche "Bild"-Zeitung erfahren haben will, sind derzeit 800.000 Tickets im Buchungssystem von Niki eingetragen – sie werden wohl verfallen und Teil der Konkursmasse werden.

Was gestrandete Passagiere machen können

Niki flog vor allem Urlaubsdestinationen wie Teneriffa, Mallorca und Marokko an. Bis zu 60.000 Passagiere könnten jetzt im Ausland stranden. Passagiere, die im Ausland sind und nun keinen Rückflug haben, sollen nach Hause geholt werden. Das stellt Noch-Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) in Aussicht.

Die österreichische Bundesregierung hat am Mittwoch nach einer Krisensitzung versprochen Rückholaktionen zu organisieren. Die Regierung werde dies "bei der AUA, oder auch bei anderen Fluggesellschaften, in Auftrag geben", hieß es aus dem Jörg Leichtfrieds (SPÖ) Verkehrsressort.

Bitter ist die Sache auch für alle, die ein Niki-Ticket gekauft haben. Wer über einen Reiseveranstalter gebucht hat, kann sich an den wenden und hoffen, dass der auf einen anderen Flug umbucht. Wer das Ticket direkt gekauft hat, wird wohl um sein Geld umfallen. (rcp)