Wirtschaft

Niki muss jetzt um seine Piloten zittern

In letzter Minute ging die insolvente Fluglinie doch zurück an ihren Gründer Niki Lauda. Dem könnten nun aber die Mitarbeiter davonlaufen.

Heute Redaktion
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Die gute Nachricht: Keiner der rund 1.000 Beschäftigten muss um seine Arbeit bangen. Mit einem Angebot von mindestens 36,5 Millionen Euro hat Airline-Gründer Niki Lauda am frühen Dienstag Morgen nämlich seine Fluglinie zurückgekauft; die Jobs der Mitarbeiter dürften gesichert sein. Bereits im März sollen 15 Airbusse unter dem Namen "Lauda Motion" wieder abheben. Die Flugzeuge least Lauda von der Lufthansa.

Flugbetrieb wackelt

Dass der Flugbetrieb tatsächlich anläuft, ist aber alles andere als sicher. Denn rund 90 Prozent der Piloten sind nach Schätzung von Betriebsratschef Stefan Tankovits bereits in Auswahlverfahren bei anderen Airlines. "Jetzt liegt es an Niki Lauda, entsprechende Angebote zu wählen, bei denen die Mitarbeiter lieber bleiben." Auch 50 bis 100 Flugbegleiter seien bereits bei neuen Arbeitgebern untergekommen.

Bedingung sei aus Sicht der Belegschaft außerdem ein Kollektivvertrag – hier orte man Gesprächsbereitschaft von Lauda. "Wir fordern auch eine direkte Anstellung, ein Leiharbeiterkonstrukt wie damals bei Niki ist auf keinen Fall akzeptabel. Ich denke aber, es ist auch in Laudas Interesse, eine Sicherheit für die Leute zu schaffen, damit sie bleiben."

Verkehrsminister In Kontakt mit Lauda



Verkehrsminister Norbert Hofer (FP) hatte während des Verkaufsprozesses engen Kontakt mit Niki Lauda. Bei Besuchen im Ministerium hatte Lauda den Verkehrsminister über seine Pläne am Laufenden gehalten. Hofer selbst hatte das Insolvenzverfahren intensiv verfolgt.

Hofer freute sich nun über "das positive Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich" und über den Erhalt der Arbeitsplätze, die durch das nachgebesserte Angebot von Niki Lauda gesichert werden konnten. Was die rechtlichen Rahmenbedingungen betreffe, werde das Ministerium "nach Einlangen des Antrages auf Betriebsgenehmigung das Verfahren unverzüglich abwickeln," erklärte Hofer gegenüber "Heute".

Die Rückübernahme der Fluglinie durch Niki Lauda könnte aber noch angefochten werden: Wie die britisch-spanische IAG, die zunächst in einem deutschen Verfahren den Zuschlag erhielt, auf die Entscheidung reagiert, ist noch unbekannt. Der Luftfahrtkonzern versprach "Heute" aber eine Stellungnahme "in Kürze". (s. Video ganz oben). (red)