Wirtschaft

Niki will laufende Insolvenz in Deutschland retten

Die Fluglinie Niki will unbedingt an die British Airways-Mutter IAG verkauft werden. Die Insolvenz soll deshalb in Deutschland verhandelt werden.

Heute Redaktion
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Niki will unbedingt von IAG gekauft werden.
Niki will unbedingt von IAG gekauft werden.
Bild: picturedesk.com

Die insolvente heimische Air-Berlin-Tochter Niki will ihr in Deutschland laufendes Insolvenzverfahren retten. Niki hat deshalb Rechtsbeschwerde beim deutschen Höchstgericht, dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe, eingelegt. Die Fluglinie widerspricht der Entscheidung des Berliner Landgerichtes, wonach die internationale Zuständigkeit für ihr Insolvenzverfahren in Österreich und nicht in Deutschland liegt.

Vueling will weiterhin kaufen



Niki will den bereits ausgehandelten Kaufvertrag über zwei parallele Insolvenzverfahren in Berlin und Wien absichern, wie der vorläufige deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Dienstag erklärte. Flöther wird deshalb den Verkaufsprozess weiter vorantreiben. Auch der spanische Billigflieger Vueling, der zur British Airways-Mutter IAG gehört, will weiterhin große Teile des Niki-Geschäftsbetriebs erwerben. Vueling habe zum vorläufigen Weiterbetrieb von Niki bereits 16,5 Mio. Euro bereitgestellt.

Das Landgericht Berlin hatte zuvor am Montag wegen einer Beschwerde des Fluggastrechte-Portals Fairplane beschlossen, dass das Insolvenzverfahren in Österreich neu aufgerollt werden müsste. Das hätte den schon vereinbarten Verkauf von Niki an die IAG platzen lassen. Jetzt kann der Verkauf wie ursprünglich geplant durchgezogen werden. Fairplane glaubt, dass bei einem Konkursverfahren in Österreich bessere Chancen bestehen, Forderungen der rund 3.000 Kundenin der Höhe von rund 1,2 Millionen Euro durchzusetzen.

Billigflieger Wizz Air nützt Lücke

Der ungarische Billigflieger Wizz Air nützt jetzt die Lücke, die sich nach der Pleiten von Air Berlin und Niki geöffnet hat. Wizz Air wird heuer insgesamt drei Flugzeuge am Flughafen Wien stationieren, um unter anderem Urlaubsziele wie Malta, Bari, Valencia, Larnaca, Teneriffa oder Thessaloniki anzufliegen. Diese Destinationen waren in der Vergangenheit von Air Berlin und Niki bedient worden.

Wizz Air kündigte am Dienstag an, den Flughafen Wien 2018 als neuen Standort etablieren zu wollen. Die ersten drei Routen sollen im April aufgenommen werden. Es handelt sich dabei um Ziele in Osteuropa: Danzig in Polen, Tuzla in Bosnien und Herzegowina sowie Varna in Bugarien.

17 Flugverbindungen von Wien



Im Juni sollen Bari, Malta, Rom, Valencia und Tel Aviv sowie im November Billund, Bergen, Dortmund, Kutaissi, Larnaca, Nis, Ohrid, Teneriffa und Thessaloniki folgen. Insgesamt sind es 17 Flugverbindungen, die Wizz Air heuer aufnehmen will. Die Airline spricht von einer Investition von 276,5 Mio. Euro und 120 neuen Arbeitsplätzen.

(GP)