Szene

"Verrückt geworden": Proll rechnet mit der Politik ab

Heute Redaktion
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Schauspielerin Nina Proll nimmt sich in ihrem neuen Musik-Kabarett kein Blatt vor den Mund. Darin kritisiert der Vorstadtweiber-Star u.a. auch die Wiener Linien aufgrund der vielen Verbote.

Am Sonntag feiert Nina Proll ihren 46. Geburtstag. In ihrem neuen Kabarettprogramm setzt sich die Schauspielerin mit dem Thema "Sünde" auseinander und kritisiert dabei auch so manche gesellschaftliche Entwicklung.

Kritik an der Generation Schneeflocke

"Kann denn Liebe Sünde sein?" heißt das Stück, benannt nach dem gleichnamigen Song von Zarah Leander, welches am 14. Jänner im Wiener Rabenhof Premiere feiert.

"Heute ist ja alles eine Sünde, was jemanden verletzt, diskriminiert oder belästigt. Wir sind wahnsinnig empfindlich geworden. Es wird oft von der Generation 'Schneeflocke' gesprochen, die wohlbehütet aufgewachsen ist, mit so vielen Privilegien, und meint, dass das Leben möglichst ohne Belästigungen stattzufinden hat", erklärte der TV-Star nun im Interview mit der ORF-Sendung "Wien Heute".

Essverbot in der U-Bahn als Zumutung

Vor allem die Verbote der Wiener Linien ("Manspreading", Essverbot) werden in ihrem Kabarett aufs Korn genommen. Proll empfindet diese als eine Zumutung: "Als das Essverbot gekommen ist, habe ich mir gedacht: 'Jetzt sind alle verrückt geworden!' Ich halte das für eine gefährliche Entwicklung. Ich hoffe, dass das mit der neuen Regierung wieder rückgängig gemacht wird. Es ist doch eine Zumutung, dass es verboten ist, im öffentlichen Raum zu essen."

Seit ihrer Kindheit hat sich die Mimin mit Sünden beschäftigt. Ihre Großmutter war sehr religiös. "Ich war ein irrsinnig braves Kind. Die Beichte vor der Kommunion habe ich als wahnsinnig belastend empfunden", sagt sie.

Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung ist das Thema wieder präsenter geworden. "Ich frage mich, woher das kommt, dass auf die Befindlichkeit einzelner Menschen so viel Rücksicht genommen wird, dass die Mehrheit darunter leidet?"

Geburtstag im Kabarett Simpl

Mit "Political Correctness" kann die 46-Jährige nur wenig anfangen. Ihre Kinder dürfen da sehr frei aufwachsen. "Es gibt zwar ein paar Grenzen, aber grundsätzlich können sie tun und lassen, was sie wollen. Sie reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist und dürfen breitbeinig sitzen und ab und zu auch mal einen blöden Witz machen."

Ihren Geburtstag verbringt die Schauspielerin im Kabarett Simpl mit Freunden. Dort sieht sie sich die Komödie "Thrones" an.