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Nintendo Switch OLED im Test: Die neue Power-Konsole

Die neue Nintendo Switch ist da. Das OLED-Modell überzeugt im "Heute"-Test mit einem größeren und besseren Display und vielen kleinen Verbesserungen. 

Rene Findenig
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    Die neue Nintendo Switch in Schwarz-Weiß (ein rot-blaues Modell gibt es auch weiterhin, am Bild das Vorgängermodell) wagt zwar keine Design-Elemente und sieht bis auf die Farbgebung...
    Die neue Nintendo Switch in Schwarz-Weiß (ein rot-blaues Modell gibt es auch weiterhin, am Bild das Vorgängermodell) wagt zwar keine Design-Elemente und sieht bis auf die Farbgebung...
    Heute

    "OLED Model" steht auf den neuen Packungen der Nintendo Switch geschrieben, und was sich in ihnen verbirgt, kann sich durchaus sehen lassen. Die neue Nintendo Switch in Schwarz-Weiß (ein rot-blaues Modell gibt es auch weiterhin) wagt zwar keine Design-Elemente und sieht bis auf die Farbgebung der bisherigen Switch sehr, sehr ähnlich, im Detail darf man sich aber über einige tolle Neuerungen freuen. Herzstück der neuen OLED-Switch ist natürlich der von 6,2 auf 7 Zoll gewachsene Bildschirm mit besserer Grafik.

    Doch auch abseits davon hat sich etwas getan. Nintendo hat auch mit dem fast stufenlos einstellbaren und breiten Standfuß-Balken auf der Rückseite eines der größten Ärgernisse des Vorgängermodells beseitigt. War der schmale Standfuß auf der bisherigen Switch extrem wackelig und kaum zu gebrauchen, hält der breite Standbalken nun die Switch sicher in fast jedem erwünschten Winkel, wenn man sie auf einer Oberfläche abstellt. Spitze, darauf haben wir gewartet!

    Doppelter Speicher, neues Dock

    Verdoppelt hat sich der interne Speicher von 32 auf 64 Gigabyte. Das ist noch immer kein Rekordwert, hilft aber deutlich dabei, einige Spiele mehr auf der Konsole installieren zu können, ohne eine externe Speicherkarte nutzen zu müssen. Etwas schöner und robuster ist das Konsolen-Dock ausgefallen, das nun statt nur Schwarz ebenfalls in Schwarz-Weiß (beim farblich neuen Modell) auftritt. Neu verbaut ist dabei ein LAN-Port, der für schnellere und stabilere Verbindungen sorgt. Das alte Dock bleibt aber kompatibel, zeigt der Test.

    Preislich landet die neue Switch bei 349 Euro, was es Besitzern einer bisherigen Switch richtig schwer macht: Einerseits überzeugen die Neuerungen vollkommen, andererseits sind sie im Vergleich zum Vorgänger nicht so groß, dass man allzu viel verpasst, wenn man weiter auf seine bisherige Switch setzt. Immerhin für Switch-Neulinge stellt sich die Frage nicht: Wer die Wahl zwischen dem nun rund 299 Euro teuren bisherigen Modell und der neuen 349-Euro-Version hat, muss beinahe zwingend zur Nintendo Switch OLED greifen.

    Kein Zurück zur bisherigen Switch

    Umgekehrt wird es übrigens nicht mehr gehen: Wer einmal die neue Switch ausprobiert hat, wird sicher nicht mehr zum Vorgängermodell zurückkehren. Grund dafür ist der Bildschirm. Im Ersteindruck wirkt der Unterschied zwischen 6,2 und 7 Zoll nicht so auffällig, beim Spielen zeigen sich die Vorteile aber recht schnell. Das Bild ist kontrastreicher, die Bildschirmränder verschwinden beinahe und viel heller ist das Display auch. Sogar bei direkter Sonneneinstrahlung sind die Bildschirminhalte jetzt noch erkennbar. Die Auflösung bleibt indes gleich.

    Nintendo hat zum Start der Switch auch gleich den ersten Titel parat, der die Neuerungen toll vorzeigt: "Metroid Dread". Das beinharte und stylische Action-Game scheint dabei wie gemacht für den größeren und kontrastreicheren 7-Zoll-OLED-Bildschirm der neuen Switch-Konsole gemacht zu sein. Schon bei der Landung von Kopfgeld-Jägerin Samus Aran am Planeten ZDR zeigen sich die Stärken der neuen Konsole. Der Weltraum wird pechschwarze wie nie zuvor dargestellt, leuchtende Sterne wirken nun wirklich wie solche und nicht einfach nur als weiße Flecken am Display.

    Das neue Display ist ganz großes Kino

    Mit diesen dunklen und hellen Stärken der OLED-Switch spielt "Metroid Dread" auch in den Levels: Gut ausgeleuchtete Areale werden von tiefschwarzen Mauern und Plattformen umgeben. Wie sich auch Samus Arans blau-weiß-roter Kampfanzug vom 2,5-D-Hintergrund deutlich abhebt, macht das OLED-Modell außerdem das Spiel generell übersichtlicher. Die Menüs und Logos sowie die Karten zeigen durch die Farbgebung 3D-ähnliche Effekte und lassen sich so weit besser vom übrigen Bildschirminhalt getrennt ablesen.

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    Ganz großes Kino: Waffenteile, Statuen oder Rüstungsparts funkeln in ganz neuem Glanz, wenn Licht auf sie fällt. Klasse! Aber auch alle anderen, vor allem sehr bunt gestalteten Switch-Games machen auf der neuen Switch einfach einen viel besseren Eindruck und zeigen Kontraste, von denen man bisher nur träumen konnte. Bei der Größe der neuen Switch hat sich dabei kaum etwas verändert: Zubehör. Schutzhüllen und Co. sollten weiter auch beim OLED-Modell passen, denn Nintendo hat den Bildschirm vor allem dadurch vergrößert, indem die Bildschirmränder verschlankt wurden.

    Etwas mehr hätte es sein dürfen

    Bedeutet: Auch beim Gewicht und beim Bediengefühl ändert sich bei der neuen Switch nichts. Neben dem deutlich aufgemotzten Bildschirm, der Games fantastisch aussehen lässt, ist auch der neue Kickstand ein gewaltiger Sprung vom alten, wackeligen Standfuß. Endlich lässt sich die Konsole bei abgekoppelten Joy-Con sicher und stabil auf einem Tisch abstellen, ohne dass eine Berührung oder ein Wackeln das Teil sofort umhaut. Der Standbalken nimmt nun fast die gesamte Rückseite der Switch ein und zeigt einen so guten Widerstand, dass man einen  großen Winkel beim Aufstellen nutzen kann.

    Und: Die verbesserte Soundausgabe macht anständig was her. Das Zischen die Laser und verzerren die Roboter-Stimmen in "Metroid Dread" ist ein Genuss, Musik wird zudem lauter und klarer ausgegeben. Bass-Preise gewinnt die Switch weiter keine, positiv erwähnenswert ist die Veränderung aber allemal. Als einziges echtes Manko bleibt da der zwar verdoppelte, aber weiter knappe Speicherplatz. Immerhin: Game-Sammlungen wie die "Borderlands: Legendary Collection" mit bis zu 49 GB Speicherbedarf oder "Bioshock: The Collection" passen nun im Ganzen auf die neue Switch.

    Kein besserer Zeitpunkt, um einzusteigen

    Ladezeiten, der für alle Switch-Modelle freigeschaltete Bluetooth-Support und die Geschwindigkeit bleiben bei der neuen Nintendo Switch OLED gleich. Einzige weitere Neuerung ist das Lade- und TV-Dock. Die Ecken des Docks sind nun abgerundet und damit etwas formschöner, richtig hochwertig wirkt das Teil aber dennoch nicht. Es lässt sich aber schöner in die TV-Landschaft integrieren und ist kein plumper Klotz mehr, den man lieber hinter dem Fernseher versteckt. Ebenfalls neu: Die Switch gleitet nun etwas besser in das Dock und sitzt dort gefühlsmäßig sicherer, als es zuvor der Fall war. Verschwunden ist wiederum einer der drei USB-Ports, dafür gibt es nun eine LAN-Buchse zur Verkabelung.

    Picture

    Bei der neuen Farbe Weiß muss man sich wohl keine Sorgen machen, dass die Konsole schnell verdreckt (eine Sorge, die sich auch bei der PlayStation 5 als unbegründet herausgestellt hatte). Das Fazit: Die neue Nintendo Switch OLED ist mehr ein Update denn eine neue Konsolengeneration, es ist aber ein Update, das herzlich willkommen ist. Der neue Bildschirm begeistert mit seinen Kontrast- und Helligkeitsfähigheiten und wer das einmal ausprobiert hat, wird das Vorgängermodell links liegen lassen. Gut gefallen auch das bessere Audio sowie der größere Speicher und der solide Standfuß. Für Switch-Neulinge gibt es jedenfalls keinen besseren Zeitpunkt, sich eine der neuen Nintendo-Konsolen zu holen.