"Ihr Schmuck ist nicht sicher!" – Mit dieser Lüge klingeln falsche Polizisten an Türen, spielen das Vertrauen in Behörden aus und ergaunern Millionen. Besonders ältere Menschen geraten ins Visier der Betrüger, die ihre Opfer mit brutalen Methoden unter Druck setzen. In der Weihnachtszeit ist besondere Vorsicht geboten! Seit mehreren Jahren geht die Polizei gegen die Betrüger vor: Am 4. Dezember zog Innenminister Gerhard Karner im Rahmen einer Pressekonferenz Bilanz.
Seit die Masche der "falschen Polizisten" 2021 erstmals auftauchte, summieren sich die Schäden auf rund 47 Millionen Euro. Die Täter geben sich als Beamte aus, behaupten, dass Einbrecher unterwegs seien, und überzeugen ihre Opfer, Wertsachen zu übergeben – angeblich "zu ihrer Sicherheit". "Die Täter sind skrupellos, rhetorisch geschult und perfekt vorbereitet. Sie spielen mit der Angst ihrer Opfer und setzen sie stundenlang unter Druck", warnt Stefan Pfandler, Leiter des Landeskriminalamts Niederösterreich.
Doch die Polizei reagiert: Seit der Gründung der Einsatzgruppe "Falsche Polizisten" (EG FaPo) im September 2022 wurden 150 Täter verhaftet, davon allein 50 im Jahr 2024. Noch beeindruckender: Die Zahl der Anzeigen ging um über 60 Prozent zurück – von 1.605 Fällen im Jahr 2023 auf 616 Fälle in diesem Jahr.
Doch nicht nur Fake-Cops treiben ihr Unwesen: Beim bereits seit Jahren immer wiederkehrenden "Tochter-Sohn-Trick" geben sich Betrüger als Angehörige aus, die angeblich in einer Notsituation stecken. Mit neuen Telefonnummern und dramatischen Geschichten setzen sie Opfer unter Druck.
2023 sorgten 5.000 Fälle für Schäden in Höhe von 9,3 Millionen Euro. Dank Präventionsmaßnahmen wurden 2024 nur noch 1.700 Fälle registriert – der Schaden halbierte sich auf 4,2 Millionen Euro.
Während die Zahlen bei den klassischen Maschen sinken, explodiert die Cyberkriminalität. Besonders gefährlich: der "Cyber-Trading-Fraud". Über Social Media oder dubiose Plattformen locken vermeintliche Broker mit großen Gewinnversprechen. Opfer investieren zunächst kleine Beträge, bevor sie durch geschickte Anrufer zu immer größeren Summen gedrängt werden.
"Diese Betrüger sind international organisiert und hochprofessionell. Die Opfer merken oft erst zu spät, dass sie in eine Falle getappt sind", erklärt BKA-Chef Andreas Holzer. Die Schäden durch Cyber-Betrug sind erschreckend: 2024 wurden 95 Millionen Euro registriert – ein Anstieg von 58 Prozent im Vergleich zu 2022.
Neben der Ermittlungsarbeit setzt die Polizei verstärkt auf Prävention. "Kein Polizist wird Sie jemals anrufen und um Geld oder Schmuck bitten! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen", mahnt Innenminister Karner eindringlich.
Dank Präventionskampagnen sanken die Zahlen bei vielen Betrugsmaschen deutlich. Doch Karner warnt: "Die Täter entwickeln ihre Methoden ständig weiter. Wachsamkeit bleibt der beste Schutz!"