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Niqab-Gefangene feiert ihre Freiheit in Bikini

Die Saudi-Araberin Rahaf Mohammed al-Qunun sorgt mit einem Posting aus Instagram für Aufregung. Die 19-Jährige floh vor einem Jahr nach Kanada.

Heute Redaktion
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Rahaf spricht von der "größten Veränderung" ihres Lebens. Und die ist auch deutlich zu sehen. Die 19-Jährige postete nämlich ein Vorher-Nachher-Bild auf Instagram. Und zwar ist sie auf dem ersten Foto noch vor einem Jahr in Saudi Arabien zu sehen. Als zweites veröffentlichte sie ein aktuelles Foto. Von sich selbst im Bikini.

Dazu schreibt sie: "Vom Zwang, schwarze Laken tragen zu müssen und von Männern kontrolliert zu sein, bis hin zur Freiheit."

Auf Twitter bekommt sie eine Welle an Zuspruch-Kommentaren. So schreiben Nutzer, wie mutig sie sei, dass sie stolz auf sich sein könne und dass man mehr Frauen wie sie auf der Welt bräuchte. Eine Userin meint: "Ich hoffe, mehr Frauen werden ihre Freiheit erlangen. Sie ist inspirierend."

In Saudi Arabien sieht die Sache jedoch anders aus. Auch dort bekam man von ihrem Posting Wind und verteidigt sich. So meinen kritische Stimmen, dass sie niemand zu etwas gezwungen hätte. Sie hätte auch tragen dürfen, was sie wolle.

Rahaf erzählt jedoch eine andere Geschichte. So sei sie durch ihre Familie psychisch und auch physisch missbraucht worden. Aus diesem Grund fasste sie vor einem Jahr den Entschluss aus ihrer Heimat zu fliehen. Auf Twitter dokumentierte sie ihre Flucht und postete auch den Asylgesuch, mit dem sie weltweit Aufmerksamkeit erregte. Es entstand sogar eine Bewegung unter dem Hashtag #saverahaf. Sie schwor nämlich dem Islam ab und riskierte eine Strafverfolgung in Saudi Arabien. Heute scheint die 19-Jährige glücklicher zu sein als jemals zuvor.