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Nizza-Attentäter hatte Faible für ältere Männer

Heute Redaktion
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Bild: AP

Mohamed Lahouaiej Bouhlel riss in Nizza 84 Menschen in den Tod. Die Behörden gehen von einem Terror-Hintergrund aus, doch der Verdächtige passt nicht in das typische Bild eines Terroristen. Er war zwar Familienvater - die Kinder stammen von seiner Cousine - lebte aber ein wildes Leben. Mit seiner Cousine hatte er drei Kinder, datete neben Frauen auch bevorzugt ältere Männer.

Mohamed Lahouaiej Bouhlel . Die Behörden gehen von einem Terror-Hintergrund aus, doch viele Details aus dem Leben des Mannes passen nicht in das typische Bild eines Terroristen. Er war zwar Familienvater - die Kinder stammen von seiner Cousine - lebte aber ein wildes Leben. Er datete neben Frauen auch bevorzugt ältere Männer, trank Alkohol und hatte psychische Probleme.

Die französische Polizei nahm im Zuge der Ermittlungen einen 73-Jährigen fest, bei dem es sich um den Hauptliebhaber des Nizza-Amokläufers handeln soll. Zahlreiche Kontakte von Männern und Frauen, mit denen Bouhlel verkehrt haben soll, waren auf seinem Handy gespeichert, berichteten mehrere französische Zeitungen.

Zunächst führte der aus Msaken in Tunesien stammende Mann zumindest auf dem Papier scheinbar geordnetes Leben. Er heiratete seine Cousine Hajer, hatte mit ihr drei Kinder.

"Sexuell besessen"

Seit mehr als zwei Jahren führte Bouhlel jedoch ein zunehmend unstetes Leben, hielt sich gerne in Sportvereinen und Bars auf. Und: Er lebte seine bisexuellen Neigungen aus. Wie die Befragungen seiner wechselnden Partner ergeben habe, sei der Terrorist "sexuell besessen gewesen", schrieb die Zeitung "20 Minuten". Seine Ehe zerbrach.
Die sexuellen Neigungen - Bisexualität und Homosexualität sind im Islam verboten - sind nur ein Teil im Puzzle, das nicht zum religiösen Fanatiker passt. Sein eigener Vater behauptet, sein Sohn habe getrunken und Drogen genommen und sei schon als Kind gewalttätig gewesen. Wegen psychischer Probleme habe er sich in ärztlicher Behandlung befunden. Er habe nie gebetet und sei nicht religiös geworden.

Was wirklich hinter der Wahnsinnstat steckt, werden erst die weiteren Ermittlungen ans Tageslicht bringen. Ministerpräsident Valls sprach von einem "organisierten Islamisten" (Ministerpräsident Valls), Innenminister Cazeneuve von der "Tat einer Einzelperson".

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