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Nizza-Attentäter: Nur ein Polizeiauto sicherte Straße

Heute Redaktion
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Bild: Twitter

Der Angreifer von Nizza hatte nach neuen Ermittlungserkenntnissen Unterstützung bei der Vorbereitung seines Anschlags. Der 31-jährige Tunesier war zudem seit mehreren Monaten mit der Vorbereitung beschäftigt. Das sagte am Donnerstag der französische Anti-Terror-Staatsanwalt Francois Molins in Paris. Zudem ist jetzt klar, dass nur ein Polizeiwagen die Straße gesichert hatte.

Der hatte nach neuen Ermittlungserkenntnissen Unterstützung bei der Vorbereitung seines Anschlags. Der 31-jährige Tunesier war zudem seit mehreren Monaten mit der Vorbereitung beschäftigt. Das sagte am Donnerstag der französische Anti-Terror-Staatsanwalt Francois Molins in Paris. Zudem ist jetzt klar, dass nur ein Polizeiwagen die Straße gesichert hatte.

Bisher hatten die Ermittler nur davon gesprochen, dass der 32-Jährige seinen Angriff über mehrere Tage vorbereitet hatte. Die Staatsanwaltschaft eröffnete nun aber ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Verdächtige. Bei ihnen handelt es sich um vier Männer im Alter von 22 bis 40 Jahren und eine 42 Jahre alte Frau. Sie wurden am Donnerstag einem Richter vorgeführt. Molins zufolge sollen sie unter anderem wegen Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt werden.

Drei von ihnen sollen dem Täter die Waffe besorgt haben, mit der er auf die Polizisten geschossen hatte. Bei einem der mutmaßlichen Komplizen wurden außerdem eine Kalaschnikow und Munition sichergestellt. Zwei von ihnen waren nach Erkenntnissen der Ermittler in den Tagen vor dem Anschlag mit dem Attentäter in dem gemieteten 19-Tonnen-Lastwagen.

SMS nach Anschlag auf "Charlie Hebdo"

Die Helfer des Tunesiers waren dem Geheimdienst laut Molins zuvor nicht bekannt. Die Auswertung der Telefonverbindungen des Attentäters habe ergeben, dass es im vergangenen Jahr zahlreiche Kontakte - Telefonate und SMS - zu mehreren der mutmaßlichen Unterstützern gegeben habe. Einer der Männer habe dem Attentäter nur wenige Tage nach dem Anschlag auf das Satire-Magazin "Charlie Hebdo" und ein jüdisches Geschäft im Jänner geschrieben: "Ich bin nicht Charlie. ... Ich bin froh, dass sie einige Krieger Allahs geschickt haben, um die Arbeit zu Ende zu bringen."

Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve ordnete unterdessen eine interne Untersuchung der Sicherheitsmaßnahmen vor dem Anschlag von Nizza an.

Und die hat es jetzt schon in sich: Die Generalinspektion der nationalen Polizei soll laut einer Mitteilung von Donnerstag eine Bewertung vorlegen, welche Kräfte im Einsatz waren. Die Zeitung "Liberation" berichtet im Zuge dessen über schwere Mängel, nur ein Polizeiauto soll den abgesperrten Bereich an der Promenade des Anglais gesichert haben. Die Nationalpolizei war zuvor abgezogen worden.