Österreich

NÖ: Achtjähriger zündete Volksschule an

Heute Redaktion
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Er blieb in seiner Schullaufbahn bisher unauffällig, wird von Polizisten als ausgesprochen nett beschrieben - und er ist erst acht Jahre alt: Österreichs jüngster Zündler hat gestanden. Zwei Mal legte der Bub in seiner Schule in Kottingbrunn (NÖ) Feuer. Sein Motiv: Wenn sie brennt, muss ich nicht hin, erklärte er der Polizei.

Vorige Woche brannte es zwei Mal in der Volksschule Kottingbrunn, nachdem der Handtuchhalter auf der Toilette angezündet wurde. Da eine Klasse wenige Tage vor dem ersten Brand bei der Feuerwehr auf Besuch war, ging die Polizei von einem Schüler als Täter aus.

Die Idee für das Spiel mit dem Feuer wurde ausgerechnet während einer Brandschutzübung in der Volksschule des Buben geboren. Er fragte sich laut, was geschehen würde, wenn wirklich einmal ein Feuer ausbräche. Dann brauchst du nicht mehr in die Schule gehen, antwortete ein Kollege.

Dem Schüler gefiel die Antwort. 24 Stunden später wurde aus der Übung Ernst, die Schule mit 280 Schützlingen evakuiert - das Kind hatte das Feuerzeug seines Papas gestohlen und damit die Buben-Toilette angezündet.

Frech: Mit allen Mitteln versuchte der Zündler, den Verdacht von sich zu lenken. Er meldete sich freiwillig bei der Polizei als Zeuge, gab an, dass er vor Ausbruch des Feuers Viertklässler aus der Toilette hatten kommen sehen.

Am nächsten Tag sitzt der Schüler bei der Direktorin. Kurz zuvor hatte er zum zweiten Mal den Handtuchhalter auf der Buben-Toilette abgefackelt. Ihn plagt das schlechte Gewissen. Er will die Direktorin warnen. Ich rieche Brandgeruch, gibt er ihr einen Tipp.

30.000 Euro Schaden

Doch die Toilette liegt auf der anderen Seite des Gebäudes. Wie konnte er dann das Feuer riechen? Der Zündler fliegt auf. Für seine geschockten Eltern ein teurer Spaß: Springt keine Versicherung ein, müssen sie den 30.000-Euro-Brandschaden selbst bezahlen.

Am Donnerstag mussten wegen der starken Rauchentwicklung alle 280 Schüler evakuiert werden, die Feuerwehr rückte mit drei Fahrzeugen aus. Ein Kind musste sogar mit Sauerstoff versorgt werden. Nur einen Tag später brannte erneut ein Handtuchhalter.

Der junge Brandleger hatte zuerst den Verdacht auf vier fremde Kinder lenken wollen, verstrickte sich aber in Widersprüche. Er gab schlussendlich zu, das Feuer gelegt zu haben, da ihm ein Freund dazu geraten habe: Denn wenn die Schule brennt, müsse er nicht mehr hingehen.

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