Mehr als 1000 Schüler wollen tagtäglich gleichzeitig mit dem Bus zur HTL. Immer wieder kommt es zu turbulenten Szenen, Bus-Chauffeure werden dabei zum Feindbild aggressiver Jugendlicher (Heute berichtete). Mödlings Stadtchef Hintner fordert daher: „Die ÖBB müssen handeln!“
Ein Fahrer wurde verletzt, ein weiterer mit Mord bedroht, viele bereits wüst beschimpft – die Aggressivität einiger Schüler kennt anscheinend keine Grenzen. Viele Bus-Chauffeure wollen die Route vom Bahnhof, dem Treffpunkt vieler Jugendlicher, zur HTL nicht mehr fahren. „Auch ich würde die Strecke nicht fahren wollen“, gibt Mödlings Bürgermeister Hans Stefan Hintner zu.
Deshalb fordert der Stadtchef die für die Postbusse zuständigen ÖBB auf, das Problem zu lösen. „Schließlich zahlen die Steuerzahler für die Schülerfreifahrten der Jugendlichen. Da darf man ein funktionierendes System erwarten.“ Hintner kann sich ein System wie jenes der Wiener U-Bahn vorstellen, wo Ordner für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Eine weitere Lösung, um das Gedränge auf dem Bahnhof zu minimieren, könnte bald umgesetzt werden: „Wir wollen im nächsten Schuljahr den Unterricht staffeln und drei Beginnzeiten anstreben“, erklärt HTL-Direktor Harald Hrdlicka.
Den Leiter der größten Schule Europas stören aber auch hausgemachte Probleme:
„Die Busse stehen oft 15 Minuten mit verschlossenen Türen, ehe die Schüler einsteigen dürfen. In dieser Zeit wächst deren Zahl von 20 auf 140, das Gedränge wird dann natürlich stärker. Die Busse sollten auf die Schüler warten müssen, nicht umgekehrt“, so Hrdlicka.
Die Möglichkeit, alle Lösungsvorschläge an einem Tisch zu besprechen, gibt es schon heute. In der HTL werden Vertreter aller Parteien zu einer Diskussion geladen.
Von Thomas Werth