Österreich

NÖ: Deponie als "tickende Zeitbombe"

Heute Redaktion
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In Ungarn ist nach der Katastrophe von Kolontar zu sehen, welchen Schaden Aluminiumschlacke an der Umwelt anrichtet. Nahe Wiener Neustadt gibt es aber eine Deponie, welche ähnliche Giftstoff beinhaltet und das Grundwasser bedroht.

Die als Altlast N6 definierte Aluminiumschlackendeponie im Westen Wiener Neustadts sorgt für neuen Gesprächsstoff. Laut Niederösterreichs Umweltanwalt Harald Rossmann sei sie eine "tickende Zeitbombe". Obwohl derzeit keine unmittelbare Gefahr bestehe, müsse das Problem mittelfristig gelöst werden. Die Sanierung sei Sache des Bundes, so Rossmann, der die Kosten auf mindestens 200 Millionen Euro schätzt.

Laut der BundesaltlastensanierungsgesmbH sollen unter anderem etwa 680.000 Tonnen Aluminiumkrätzen und -stäube in der Kiesgrube liegen. Diese Hauptmenge auf der Deponie im Grundwasserreservoir Mitterndorfer Senke sei als gefährlicher Abfall einzustufen. Denn da der Grundwasserpegel seit Jahren steigt, könnten immer mehr Giftstoffe wie Schwermetalle, Ammonium, Nitrat oder Chloride ins Erdreich sickern.

Verantwortliche nicht mehr am Leben
Es sei wohl "keine Gefahr in Verzug", aber "eine potenzielle Gefährdung gegeben", betonte auch der Wiener Neustädter Umweltstadtrat Wolfgang Mayerhofer. Die Stadt habe daher "höchstes Interesse" an einer Sanierung. Es handle sich um eine "Altlast, die seit Jahrzehnten vor sich hinruht und entsorgt werden sollte".

Die Aluminiumschlacke stammt aus Russland und wurde in den 1970er-Jahren von der Firma Almeta nach Wiener Neustadt gebracht. Das Unternehmen existiert längst nicht mehr, die Verantwortlichen sind verstorben.

APA/red.