Sepp Leitner, Spitzenkandidat bei den niederösterreichischen Landtagswahlen, zieht Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden seiner Partei am vergangenen Sonntag und tritt zurück. Den Sozialdemokraten war es nicht gelungen, die absolute Mehrheit der Volkspartei unter der Führung von Landesvater Erwin Pröll zu brechen.
Sepp Leitner, Spitzenkandidat bei den niederösterreichischen Landtagswahlen, zieht Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden seiner Partei am Sonntag und trat zurück. Den Sozialdemokraten war es nicht gelungen, die a zu brechen. Nachfolger ist St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler.
Die Sozialdemokraten haben auf das ernüchternde Abschneiden bei der niederösterreichischen Landtagswahl am Sonntag rasch reagiert. Nach dem Verlust von 3,9 Prozentpunkten auf nun nur mehr 21,6 Prozent kündigte Landeschef Sepp Leitner seiner Partei noch am Wahlabend seinen Rücktritt an. Matthias Stadler folgte dem Ruf - auch aus der Bundespartei -, ihm als geschäftsführender Landesparteivorsitzender nachzufolgen.
"Den St. Pöltnern im Wort"
Gewählt wird Stadler bei einem Parteitag, dessen Termin noch festzusetzen ist. Er sei "den St. Pöltnern im Wort" und werde Bürgermeister der NÖ Landeshauptstadt bleiben. Wie er nach seiner einstimmigen Designierung im Vorstand am Montagnachmittag erklärte, habe er "komplett freie Hand" bei Personalentscheidungen, die er nun in den kommenden Tage "in Ruhe" treffen will.
Das betreffe die Funktionen in der Landesregierung (Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat), des Dritten Landtagspräsidenten, und auch über den Klubobmann werde man diskutieren, sagte Stadler nach der Sitzung vor Journalisten. "Wir werden ein neues Team und einen ganz neuen Weg präsentieren", sprach der 47-Jährige von einem Neustart.
"Man kann mit mir paktieren"
"Wer mich kennt, weiß, man kann mit mir paktieren, reden, zusammenarbeiten", betonte Stadler. Die SP-NÖ werde ihre Ideale und Programme nicht aufgeben. Wenn freilich verschiedene Kräfte zu Kooperationen bereit sind und das Niederösterreich diene, wolle er seine Partei überzeugen, diese Entscheidungen mitzutragen.
Auf Nachfrage hielt Stadler fest, dass er eine "gute Gesprächsbasis" mit Landeshauptmann Erwin Pröll habe. Diese aufzukündigen, sehe er keinen Grund. Wie man kooperieren könne, werde die Zukunft weisen.
"Nächste Wahl kommt schon bald"
Die Landespartei werde aber auch Inhalte festlegen und Strukturen hinterfragen. "Die nächste Wahl kommt schon bald." Es sei sein fester Entschluss, die SP-NÖ bestmöglich für die Nationalratswahl aufzustellen und möglichst viele Stimmen zu holen. Die Wähler würden je nach Wahl unterscheiden. Es würden immer mehr Persönlichkeiten gewählt. Die Karten für die Nationalratswahl im Herbst seien demnach völlig neu gemischt.
Abschieds-Ehren für Leitner
Noch am Wahlabend war das Landesparteipräsidium zusammengetreten und hatte die Weichenstellung beschlossen. Dem scheidenden Landesparteichef Leitner wurde am Montag vor Beginn des Landesvorstandes aus den Reihen der SP-NÖ durchwegs Respekt gezollt. Sein guter Einsatz habe leider nicht gereicht, verwies u.a. Heinisch-Hosek darauf, dass die Sozialdemokraten im Wahlkampf zwar auf die richtigen Themen gesetzt hätten, aber im "Duell" zwischen Pröll und Frank Stronach "aufgerieben" worden seien.