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Noch keine Starterlaubnis für Boeing 737 Max

Nach einem Software-Update, hofft Boeing auf eine baldige Startfreigabe für ihren Flugzeugtyp 737 Max. Die US-Luftfahrtsbehörde bremst die Euphorie.

Heute Redaktion
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Der US-Luftfahrt-Konzern Boeing zeigte sich zuletzt laut APA-Angaben optimistisch, in naher Zukunft eine Startfreigabe für den umstrittenen Flugzeugtyp 737 Max zu erhalten. Ein Software-Update soll sämtliche Probleme gelöst haben.

Die US-Luftfahrtsbehörde jedoch bremst die Euphorie des Flugzeugherstellers. Sie kündigte eine 90-tägige Testphase an, an der insgesamt zehn Luftfahrtsbehörden beteiligt sein werden. Auch die europäische Behörde wird mit von der Partie sein.

Ein Rückblick

Nach zuletzt 120 Testflügen hoffte Boeing vergangene Woche noch auf eine baldige Starterlaubnis. Das gab Boeing-Chef Dennis Muilenburg via Twitter zu Protokoll. Herzstück der Testflüge war eine upgedatete Version der MCAS-Software.

Software könnte Abstürze verursacht haben

Das "Maneuvering Characteristics Augmentation System" (MCAS) ist eine Stabilisierungssoftware, die die Flugbahn des Flugzeugs kontrollieren und regeln soll. Es wird vermutet, dass die Software bei den Flugzeugabstürzen in Indonesien und Äthiopien fehlerhaft agiert und Sensorenmessungen falsch interpretiert hat. Bei beiden Abstürzen gab es keine Überlebenden, insgesamt kamen 346 Menschen ums Leben.

Die Folge der Abstürze war ein nahezu weltweit geltendes Flugverbot für den Flugzeugtyp. Die Fehlersuche, die Umrüstung sowie der Testbetrieb soll dem Konzern bis zu 2,5 Milliarden Dollar pro Monat gekostet haben.

Der Konzern, der die Produktion der 737 Max zuletzt zurückgefahren hat, sieht sich zudem einer Klage von Anlegern konfrontiert, weil Boeing die Sicherheitsmängel vertuscht und verheimlicht haben soll.

Gewinne gingen deutlich zurück

Kopfzerbrechen dürften dem Konzern auch die aktuell veröffentlichten Zahlen bereiten. Verglichen mit dem Vorjahr, brach der Gewinn des Konzerns im ersten Quartal um 13 Prozent ein, betrug er "nur" noch rund 1,9 Milliarden Euro.

Aktuell werden nur 42 anstatt wie bisher 52 Flugzeuge des Typs 737 Max hergestellt. Auf Grund der Ungewissheit um eine mögliche Starterlaubnis, musste sogar der Ausblick auf das restliche Geschäftsjahr gestrichen werden.

(mr)