Österreich

Noch wenig Interesse an "Parkpickerl Neu"

Heute Redaktion
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Seit Mittwoch können Bewohner der fünf neuen Bezirke ein Parkpickerl beantragen. Am ersten Tag nutzten knapp 200 Anrainer die Möglichkeit, sich für eine Plakette anzumelden. Die meisten Anträge gab es im 12. Bezirk, wo sich 62 Personen für den kostenpflichtigen Kleber anmeldeten. Weiters soll es Fußgängern in Wien künftig besser gehen.

beantragen. Am ersten Tag nutzten knapp 200 Anrainer die Möglichkeit, sich für eine Plakette anzumelden. Die meisten Anträge gab es im 12. Bezirk, wo sich 62 Personen für den kostenpflichtigen Kleber anmeldeten. Weiters soll es Fußgängern in Wien künftig besser gehen.

Abgesehen von Meidling zeigten sich auch die Ottakringer mit 51 Anträgen eher antragsfreudig. Langsamer dürften es die übrigen Neo-Pickerlbezirke angehen: In Hernals wurden gestern 33 Anträge gezählt, in Rudolfsheim-Fünfhaus 23. Penzing bildete mit 21 ausgefüllten Formularen das Schlusslicht. Grundsätzlich zeigte bereits der Starttag, dass die Mehrheit das Pickerl über Internet anfordert. 145 Anträge gingen online ein, 45 Menschen erschienen persönlich bei ihrem jeweiligen Bezirksamt.

Pickerl wird zeitgerecht versendet

Laut dem städtischen Parkpickerlkoordinator Leopold Bubak entsprechen die Zahlen durchaus den Erwartungen. "Erfahrungsgemäß läuft das eher langsam an und steigert sich dann gegen Ende", versicherte er. Die Aufkleber, die Anrainern trotz Kurzparkzone ein dauerhaftes Abstellen ihres Autos im Bezirk ermöglichen, werden erst mit Inkrafttreten der Gebührenausweitung zugestellt. Als Termin dafür ist nach wie vor der 1. Oktober vorgesehen. Sollte sich dieses Datum aufgrund längerer Vorlaufzeiten nicht ausgehen, wird auf den 1. November verschoben.

Wien soll für Fußgänger aufgewertet werden

Neuerungen soll es in Wien künftig auch für Fußgänger geben. Deshalb plant die Stadt eine Reihe von Maßnahmen, um die Fortbewegung per pedes zu fördern bzw. attraktiver zu machen. Vorstellbar sind etwa "Fußgänger-Highways", Leitsysteme mit Infosäulen im innerstädtischen Raum und behördliche Regelungen, die den Stadtspaziergängern mehr Platz verschaffen sollen, sagte der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch. Denn: "Fußgänger sind wir alle."

Experte fürs Gehen

Konkrete Konzepte und Umsetzungspläne soll der künftige Fußgängerbeauftragte der Stadt ausarbeiten. Dieser wird derzeit per Ausschreibung gesucht, Ende August müssen sich die Bewerber einem Hearing stellen. Im November wird der Chef-Fußgeher dann der Öffentlichkeit präsentiert. Aufgabe des Walk-Lobbyisten ist es laut Maresch, Werbung fürs Zufußgehen zu machen und Ideen und Anstöße für entsprechende Verbesserungen der Zielgruppe, die oft durch andere Verkehrsteilnehmer - auch Radler - benachteiligt werde, zu geben. Der Experte fürs Gehen soll eng mit dem Fahrradbeauftragten Martin Blum zusammenarbeiten, weshalb die Radagentur schon bald zur Agentur für Gehen und Radfahren aufgemotzt wird.

Alles neu bis 2015?

Das neue Leitsystem für Fußgänger etwa soll der Idee nach auf Säulen in bestimmten Stadtteilen via Umgebungsplan und Textflächen darüber informieren, wo die nächste Bim-, Bus- und U-Bahnstation, Apotheke, Polizeistation, Kirche, Sehenswürdigkeit oder der nächste Park liegen, wie man am besten dort hinkommt und wie viele Minuten der entsprechende Fußmarsch in Anspruch nimmt.

Ziel ist es laut Maresch, Leuten bewusst zu machen, was man alles in kurzer Zeit erreichen kann. Verschränken will man dies auch mit dem Gesundheitsaspekt, indem man etwa auch Auskunft darüber erhält, dass eine halbe Stunde Zufußgehen das Herzinfarktrisiko um einen gewissen Prozentsatz senkt. Ein derartiges Konzept gebe es bereits in London. Umgesetzt werden sollen die Maßnahmen noch im Laufe der Legislaturperiode - also bis 2015. Mit dem roten Koalitionspartner gebe es diesbezüglich bestes Einvernehmen.

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