Niederösterreich

NÖ Ärztekammer pocht auf Einschränkungen für Ungeimpfte

Die NÖ Ärztekammer fordert ein Aus der Gratistests, für Ungeimpfte brauche es "so viele Einschränkungen wie möglich".

Erich Wessely
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Auch die Coronatests sollen nicht mehr gratis sein.
Auch die Coronatests sollen nicht mehr gratis sein.
Hendrik Schmidt / dpa / picturedesk.com (Symbolfoto)

Die Funktionärsspitze der NÖ Ärztekammer hat sich im Zusammenhang mit Corona am Montag geschlossen dafür ausgesprochen, dass vollständig Geimpfte (G1) und Genesene mit einer Impfung (G2) "so wenig Einschränkungen wie möglich haben sollten". Ungeimpfte jedoch, "die sich unverantwortlich gegenüber den Schwächsten der Gesellschaft verhalten", würden "so viele Einschränkungen wie möglich brauchen".

Maßnahmen der Politik "zu zögerlich"

Die Impfquote müsse zudem endlich durch effektive Maßnahmen erhöht werden, die seitens der Politik bisher gesetzten Maßnahmen seien zu zögerlich, stellte die Kammer fest. "Wir brauchen österreichweit eine verpflichtende Impfung für Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, dringend ein Ende der Gratistests und eine verkürzte Gültigkeitsdauer von PCR- und Antigentests", sagte Präsident Christoph Reisner.

"Daran führt kein Weg vorbei, wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen. Und zwar heute, nicht morgen, denn alle Expertinnen und Experten sind sich einig, dass die Infektionszahlen im Herbst weiter steigen werden", so Reisner. "Worauf also wartet die Politik?"

"Wir brauchen verschärfte Maßnahmen"

"Wir brauchen verschärfte Maßnahmen, denn Menschen, die einen komplizierten Verlauf von Covid-19 erleiden, sind fast ausschließlich ungeimpft oder können trotz Impfung aufgrund einer Vorerkrankung keine oder zu wenig Antikörper bilden", ergänzte Vizepräsident Dietmar Baumgartner. "Durch aktuelle und weitere Mutationen des Coronavirus, die ansteckender sind und schwere Krankheitsverläufe hervorrufen", würden sich in nächster Zeit mit ziemlicher Sicherheit alle ungeimpften Menschen anstecken, betonte Vizepräsident Ronald Gallob.

Scharfe Kritik der FPNÖ

„Wenn es nach der NÖ-Ärztekammer geht, dann sollen Ungeimpfte zu Menschen zweiter Klasse degradiert und konsequent aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen werden. Diese Herrschaften sind mit ihrer Forderung dermaßen realitätsfremd, dass es schon weh tun muss. Anstatt vernünftige Vorschläge auf den Tisch zu legen und zu beruhigen, schürt die blau-gelbe Ärztekammer Angst, Hass und Panik, wirft allen Ungeimpften ein unverantwortliches Verhalten vor und befeuert die Spaltung in der Gesellschaft. Das ist widerlich und das Allerletzte, was es jetzt braucht“, so FPNÖ-Chef Udo Landbauer.

Der FPNÖ-Parteiobmann fordert "zur Vernunft" auf. „Die ÖVP und die Ärztekammer können die Menschen nicht mit aller Gewalt in die Nadel zwingen. Das ist und muss eine freie und höchstpersönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen sein. Ungeimpften, insbesondere Kindern einzureden, sie hätten Schuld am Tod eines anderen, ist sowieso der moralische Tiefpunkt“, so Landbauer.

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