Niederösterreich

NÖ startet als erstes Bundesland mit Landarztstipendien

Maßnahme gegen den Medizinermangel: Ab Herbst gibt es monatlich 923 Euro für maximal vier Jahre.

Erich Wessely
Landesrat Martin Eichtinger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesminister Martin Polaschek bei der Präsentation des blau-gelben Landesstipendiums.
Landesrat Martin Eichtinger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesminister Martin Polaschek bei der Präsentation des blau-gelben Landesstipendiums.
NLK Filzwieser

Niederösterreich vergibt ab Herbst als erstes Bundesland Landarztstipendien. Für 923 Euro Förderung monatlich verpflichten sich Bewerber, fünf Jahre im Bundesland zu arbeiten, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Montag in einer Pressekonferenz am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg. "Landarztstipendien sind eines der Instrumente, um dem Ärztemangel Herr zu werden", sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).

Basis ist eine Vereinbarung mit der Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD), die die Förderung abwickelt. Die Kosten werden vom Land Niederösterreich getragen. Budgetiert sind vorerst 2,5 Millionen Euro für insgesamt 50 Landarztstipendien.

Auswahl erfolgt durch Kommission

Die Förderung wird bei positivem Studienerfolg ab dem zweiten Abschnitt für maximal 48 Monate vergeben. Humanmedizin-Studenten einer österreichischen Universität können sich für das Jahr 2022/23 von 1. August bis 11. September online unter www.oead.at bewerben, erläuterte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Die Auswahl erfolgt durch eine Kommission des OeAD, dabei zählen zu den Kriterien neben dem bisherigen Studienerfolg u.a. auch die Verbundenheit mit Niederösterreich und soziales Engagement.

Landesrat Martin Eichtinger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesminister Martin Polaschek im Gespräch mit dem Medizinstudenten Ulrich Fischer aus Niederösterreich, der ab 1. August des heurigen Jahres sein klinisch-praktisches Jahr beginnt und seine Ausbildung zum Allgemeinmediziner auch gerne in Niederösterreich machen würde. Er wird deshalb als einer der ersten ein Landarztstipendium beantragen.
Landesrat Martin Eichtinger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesminister Martin Polaschek im Gespräch mit dem Medizinstudenten Ulrich Fischer aus Niederösterreich, der ab 1. August des heurigen Jahres sein klinisch-praktisches Jahr beginnt und seine Ausbildung zum Allgemeinmediziner auch gerne in Niederösterreich machen würde. Er wird deshalb als einer der ersten ein Landarztstipendium beantragen.
NLK Filzwieser

Mit Landarztstipendien werde es - zusätzlich zum Ausbau der Studienplätze - möglich werden, die Ärzte-Pensionierungswelle bis 2030 abzufedern, meinte Polaschek. Der Minister schätzte das Potenzial auf bis zu 150 Studierende pro Jahr. In anderen Bundesländern gebe es Interesse, aber keine konkreten Pläne hinsichtlich solcher Stipendien, sagte Polaschek auf Nachfrage.

"Langjährige Forderung des Landes NÖ"

Die ortsnahe Gesundheitsversorgung sei ein großer Wunsch der Bevölkerung, betonte Mikl-Leitner. Landarztstipendien seien eine "langjährige Forderung des Landes Niederösterreich" und in Teilen Deutschlands bereits etabliert, sagte Eichtinger. Als Ziel nannte er, Medizinstudenten frühzeitig für die Tätigkeit in Bedarfsregionen, in denen eine Allgemeinmediziner-Stelle ausgeschrieben ist, zu gewinnen.

Neue Brücke eröffnet

Die Pressekonferenz fand im Anschluss an die Eröffnung der Michael Gröller-Brücke statt. Die nach einem ehemaligen Unternehmer benannte Verbindung für Fußgänger führt über die Kierlinger Hauptstraße und verbindet den ISTA-Campus mit dem Technologiepark. Die 45 Meter weite und 110 Tonnen schwere Brücke wurde vom spanischen Architekten und Pritzker-Preisträger Ramón Vilalta gestaltet.

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