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Killer "Igor, der Russe" hatte Helfer in Wien

Der ehemalige serbische Soldat wurde jetzt in Spanien gefasst. Ihm werden fünf Morde zur Last gelegt. In Österreich wird nach Komplizen gefahndet

Heute Redaktion
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Er nannte sich "Norbert Feher" oder "Igor Vaclavic": Der meistgesuchte Killer Italiens ist nach acht Monaten auf der Flucht in Spanien gefasst worden. Dabei wurden drei weitere Menschen getötet, unter ihnen zwei Polizisten der Guardia Civil.

Der Mann, eigentlich Serbe, aber genannt "Igor il russo" (Igor, der Russe), soll Anfang des Jahres in der Nähe von Bologna einen Barmann und einen Wächter umgebracht haben.

Vor seiner Festnahme in der Nacht in der Provinz Teruel im nordöstlichen Aragonien habe es eine Schießerei mit den drei Toten gegeben, so die Carabinieri.

Den Tipp, dass sich der Killer in Spanien versteckt, bekamen Fahnder im Sommer, berichtet die italienische Zeitung "Corriere della sera" in ihrer Online-Ausgabe.

Ein Informant sagte damals zu den Ermittlern:" Habt ihr schon mal die Pilger-Busse kontrolliert, die Italien Richtung Lourdes oder Medjugorje (Ort mit Marienerscheinung in Bosnien und Herzegowina) verlassen?". Acht Monate dauerte seine Flucht - jetzt wurde er in Spanien gefasst.

Welche Rolle spielte Wien?

Laut dem Bericht hatte "Igor" auch in Österreich Freunde und Helfer: Aus Wien stammen mehrere WhatsApp-Nachrichten eines Serben aus Subotica, der Teil des Netzwerkes des Killers war. Er versorgte Freunde und Angehörige offenbar mit Informationen über den Killer. Auch nach Ungarn unterhielt der "Igor" nachweislich Kontakte und wie auch zu seinen Eltern in Serbien. Die Ermittlungen wurden zwischen den Ländern Spanien, Serbien, Österreich und Frankreich geführt.

Der Staatsanwaltschaft von Bologna, Marco Forte, hatte Eigenangaben zufolge in den vergangenen Tagen mit einigen Carabinieri in Wien österreichische Kollegen getroffen, um die Ermittlungen zu koordinieren. Eine weitere Spur führte nach Spanien, wo der 36-jährige Serbe und Ex-Soldat dann festgenommen werden konnte, berichtete der Staatsanwalt.

"Igor, der Russe" zog plündernd durch die Lande. In der Nacht auf Freitag wurde er bei einer Schießerei mit drei Toten in Spanien gefasst. Zwei Todesopfer waren Beamte der Guardia Civil, das dritte war der Besitzer eines Bauernhofs in der nordspanischen Region Aragon, den der Russe Anfang Dezember überfallen hatte und der die Kriminalbeamten auf die Spur von Igor geführt hatte. Italien will nun die Auslieferung des Killers beantragen, Spanien will jedoch dies verhindern und selbst den Prozess führen.

(Red)